Rezension

Etwas durchwachsen...

CAKE - Die Liebe von Casey und Jake - J. Bengtsson

CAKE - Die Liebe von Casey und Jake
von J. Bengtsson

Über Netgalley durfte ich „Cake – Die Liebe von Casey und Jake“ von J. Bengtsson als Rezensionsexemplar lesen. Es war mein erstes Buch der Autorin.

Die Hochzeit seines Bruders führt Jake McKallister, seines Zeichen umjubelter aber wortkarger Rockstar mit Casey Caldwell zusammen. Zwischen den beiden jungen Leuten funkt es trotz ihrer großen Gegensätzlichkeit fast sofort und keiner der Beiden kann oder will sich der gegenseitigen Anziehungskraft entziehen. Aber kann eine Beziehung zwischen einer pflichtbewussten Studentin und einem begehrten Rockstar, der nach einem Trauma in der Kindheit mit inneren Dämonen zu kämpfen hat, funktionieren?

Mit „Cake“ legt die Autorin eine recht klassische Rockstar-Romance nach dem Motto „Studentin trifft Rockstart und beide verlieben sich unsterblich ineinander“ vor. Mit dem Trauma aus Jakes Vergangenheit bekommt die Geschichte noch einen etwas anderen Anstrich, aber auch dieser Twist ist nicht wirklich neu.
Ich will dem Buch nun nicht zum Vorwurf machen, dass es sich altbekannter Elemente bedient, denn dann dürfte ich wohl generell keine Liebesromane mehr lesen ;-) Aber man kann eine Geschichte auch mit der schon wohlbekannten Variante „X“ unterhaltsam aufbereiten und erzählen. Bei „Cake“ ist dieser Versuch meiner Meinung nach mittelprächtig gelungen.

Die Autorin gestaltet ihre Protagonisten grundsätzlich sympathisch und es hat mir gefallen, dass die Handlung im kapitelweisen Perspektivwechsel – einmal aus Caseys und einmal aus Jakes Sicht – erzählt wird. Gerade zu Beginn kommt es bei diesen Erzählwechseln aber zu zahlreichen Überschneidungen und damit unnötigen Wiederholungen, die das Lesevergnügen etwas zäh machen. Auch die zahlreichen und ausführlichen Wortgefechte zwischen Jake und Casey, aber auch mit den anderen Figuren verlieren nach einiger Zeit ihren Reiz und Unterhaltswert und rechnet man noch die intensiven inneren Monologe der Hauptfiguren dazu, wird es einfach „zu viel“.

Der Schreibstil präsentiert sich als leicht lesbar und so ist die Geschichte an für sich schnell gelesen. Ich mochte die Liebesromanze zwischen Casey und Jake, fand es sehr angenehm, dass die Autorin auf - unnötiges – emotionales dramatisches Tamtam, wie es ja heutzutage leider viel zu vielen Geschichten zu finden ist, verzichtet hat. So angenehm unaufgeregt ich die Darstellung von Jakes Trauma an sich finde, bleiben die Emotionen – egal welcher Art – und der Tiefgang insgesamt in der Geschichte etwas auf der Strecke und das ist angesichts des generellen Unterhaltungswert des Ganzen schade.

Von mir bekommt „Cake“ 3 Bewertungssterne!

Ich danke dem Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar.