Etwas gänzlich Neues
Bewertet mit 4 Sternen
Ein gestrandeter Nackter, ein gestrandeter Wal und ein 300 Seelen-Dorf am Rande der Welt: nach was für einem Roman klingt das für sie?
Der Klappentext und das Cover waren für mich vollkommen nichtssagend, weshalb ich mich ohne Sicherheitsnetz auf diese Geschichte eingelassen habe. Ich habe mir eine unterhaltsame Gesellschaftskritik über die soziale Schere zwischen Dorfleben und Großstadt vorgestellt und etwas vollkommen anderes bekommen.
John Ironmonger hat es geschafft, diese Vorstellung mit einer Dystopie zu kreuzen und dadurch ein gänzlich neues Genre geschaffen- die Cosy Dystopie.
Obwohl es um den drohenden Weltuntergang geht, bleibt die Erzählung gänzlich unaufgeregt und tiefenentspannt. Die Geschichte plätschert ruhig dahin, ohne dabei zu langweilen. Beobachtungen skuriler menschlicher Interaktionen wechseln sich ab mit wissenschaftlichen oder fast schon philosophischen Überlegungen über die menschliche Natur und amchen das Buch damit zu etwas ganz besonderem.
Das einzige Manko ist wahrscheinlich das Ende, das dem Rest des Buches nicht ganz gerecht wird.