Rezension

Etwas ganz eigenes

Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen - Benedikt Zberg

Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen
von Benedikt Zberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nicholas Bolder ist leidenschaftlicher Pianist, muss aber bei der Eisenbahn arbeiten, da er mit den wenigen Auftritten nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Eines Abends lernt er bei einem seiner Auftritte die Tänzerin Petruschka kennen. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihrer beider Leben. Was sie nur nicht wissen ist, dass alles was nun passiert von Göttern gesteuert wird.

Meine Meinung

Im Mittelpunkt der Handlung steht der Protagonist Nicholas. So wird von einem Er-Erzähler die Geschichte hauptsächlich aus seiner Sicht geschildert.

Die Erzählung fängt gut an, wird aber zwischendurch, als der Protagonist träumt, immer abstrakter und unwirklicher. Dies ändert sich jedoch, als er im Traum aufgeklärt wird, wo er ist. Es wird nach dem Traum alles wieder realer. Desto mehr Details aufgeklärt werden, umso interessanter wird alles. Auch der Lesefluss, der auf dem angenehmen Schreibstil beruht, wird kurz unterbrochen und setzt mit dem Verstehen der Umstände wieder ein.

Besonders gefällt mir, dass durch den Autor philosophische Grundgedanken zum Thema Leben und Mensch einfließen. Weiterhin lässt er Gesellschaftskritik anklingen. Der Leser wird so zum Mitdenken angeregt.

Das Aufgreifen einer Mythologie, mit mehreren Göttern, und diese mit neuen Aspekten zu versehen, fand ich sehr interessant und auch nicht schlecht umgesetzt.

Mir war die Geschichte ein wenig zu schnelllebig und auch leider an manchen Stellen zu distanziert und irreal.

Fazit

„Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen“ wirkt zwischendurch ein wenig abstrus und der Leser kann nicht sofort verstehen was geschieht. Als dieser jedoch aufgeklärt wird, wird die Handlung wieder realer. Die philosophischen Grundgedanken und die anklingende Gesellschaftskritik, die Benedikt Zberg mit einließen lässt, verleihen dem Roman einen besonderen Nachklang und regt zum Nachdenken an.