Etwas gebraucht, um reinzukommen, aber dann verliebt
Bewertet mit 4 Sternen
Sara aus Schweden, Buchliebhaberin, Angestellte in einem Buchladen, der nun geschlossen hat, schreibt mit Amy, einer älteren Dame aus Broken Wheel, einem kleinen Örtchen in Iowa. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die die Liebe zum Buch gemeinsam haben. Als Sara aber in die USA reist um Amy zu besuchen, ist diese verstorben. Sara entschließt sich trotzdem zu bleiben und begegnet den Bewohnern von Broken Wheel, die teilweise sehr skuril, teilweise unnahbar, teilweise etwas in einer anderen, vergangenen Welt leben, aber großteils doch freundlich Sara gegenüber sind. Sara wird in die GEmeinschaft aufgenommen und gastfreundlich behandelt. Daher möchte sie den Menschen etwas zurück geben und eröffnet einen Buchladen mit den Büchern der verstorbenen Amy. Am Anfang doch von den meisten belächelt, bringt der Buchladen die Veränderung in das Örtchen, die dieses gebraucht hat. Broken Wheel erwacht aus seinem Dornröschenschlaf.
Zunächst habe ich mich etwas schwer getan mit dem Buch warm zu werden. Es war zu Beginn etwas langatmig und es war für mich nicht wirklich ersichtlich, worauf die Autorin hinaus will. Manches wurde zu ausführlich und wiederholt geschildert. Aber nach und nach konnte ich mich mehr auf das Buch einlassen und spätestens ab der Mitte konnte ich es kaum aus den Händen legen.
Die Personen sind sehr anschaulich geschildert und es ist für mich auch gut vorstellbar, dass genau solche Menschen in den kleinen Örtchen im Nirgendwo genau so leben. Die meisten Protagonisten sind mir im Laufe des Buches auch sehr ans Herz gewachsen. Die Handlungen waren für mich großteils schlüssig und nachvollziehbar, wenn man den Handlungsort des Buches einbezieht.
Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Auch der Aufbau der Story ist stimmig. Lediglich der Anfang ist, wie bereits erwähnt, etwas zu lang. Dafür wird man aber, wenn man diesen hinter sich gebracht hat, mit einer schönen Geschichte belohnt. Gut gefallen hat mir auch, dass immer wieder Buchtitel eingeworfen wurden und zwar quer durch die Literaturgeschichte. Das ein oder andere Buch hat sich somit in meine Erinnerung gerufen und auf das ein oder andere Buch bin ich durch dieses aufmerksam geworden. Das war für mich ein schöner Nebeneffekt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, so dass man dieses Buch gut nebenher lesen kann oder auch einfach um abzuschalten und in die Welt der Bücher einzutauchen.
Ein Buchladen zum Verlieben kann somit ein Buch zum verlieben werden, wenn man bereit ist sich darauf einzulassen und über kleinere Schwächen hinweg sieht.