Rezension

Etwas kurz, aber schön!

Eve & Caleb 01. Wo Licht war - Anna Carey

Eve & Caleb 01. Wo Licht war
von Anna Carey

ZUR AUFMACHUNG

Ich muss hier (ich glaube zum ersten Mal beim Loewe Verlag) leider sagen, dass mir das Original deutlich besser gefällt. Die deutsche Aufmachung ist auch nicht schlecht, aber im Vergleich schneidet die englische Version einfach besser ab. Das Cover sieht wundervoll aus und spiegelt die Stimmung wider und man sieht sogar die Brücke, die am Ende ein entscheidender Wendepunkt ist. Auch vom Titel her trifft es das eher. Es geht hier viel mehr um Eve allein als um Eve UND Caleb. Aber das hatte sicher Marketing Gründe. Ich kann das nicht beurteilen, aber wie gesagt, ich finde die deutsche Version auch gut, das Original aber schöner und passender.

ZUM BUCH

Der Einstieg in diesen Roman war so ganz anders als ich das erwartet hätte. Ich hatte mit Geheimnissen gerechnet und dass Eve erst langsam aufdeckt, was da vor sich geht um dann zu fliehen. Aber nein, das geht alles wirklich schnell, sie findet das auch nicht selbst heraus, sondern eine Mitschülerin namens Arden teilt ihr dies einfach mit bevor sie flieht. Eve überzeugt sich von der Wahrheit und flieht dann ebenso. Für mich persönlich war dieser Teil viel zu schnell vorbei, man bekam kaum einen Einblick, was genau dort vor sich geht und ich fand es ein klein wenig zu holprig erzählt. Man bekam den Eindruck, dass die Autorin dies schnell hinter sich bringen wollte um sich der weiteren Geschichte widmen zu können. In der großen, weiten Welt dort draußen trifft Eve dann nämlich nicht nur auf den in der Kurzbeschreibung "erwähnten" Caleb, sondern auch wieder auf Arden. Generell gilt: Arden spielt im gesamten Roman eine sehr große Rolle, wenn ihr mich fragt sogar eine größere als Caleb. Für mich war sie auch eine der interessantesten Charaktere, weil sie zu Beginn wirklich unfreundlich und schwer zu verstehen ist. Sie war immer die Außenseiterin und Eve die Musterschülerin des Internat und es ist interessant zu lesen wie beide sich langsam hier anfreunden. Genau wie Arden eine starke Entwicklung durchmacht, so tut dies auch Eve. Ich fand sie zu Beginn fast noch unsympathischer als Arden (und das ist wirklich nicht leicht) einfach, weil sie so naiv und leichtgläubig durch die Welt geht und auch auf nervtötende Weise besserwisserisch sein kann. Aber das Leben dort draußen, die Freundschaft mit Arden und natürlich das Treffen auf Caleb verändern sie zu einem Menschen mit dem man mitfiebern kann. Ich bin generell Freund von Charakterentwicklungen und fand das deshalb fantastisch!
Caleb war mir zu Beginn sehr sympathisch, besonders, weil er so eine Art Gegenpol zu Eve gebildet hat. Die Szene, in der sie sich zum ersten Mal gesehen haben, hat mich merhfach zum Lachen bringen können. Zum Ende hin fand ich das ganze Drama um ihre Liebe eher störend als alles andere. 
Abgesehen von den fantastischen Charaktere konnte mich die Autorin auch mit den Szenen packen, in denen die Kinder vorkamen. Eve und Arden beleiten Caleb, als er zurück in den unterschlupf geht, in dem er mit vielen anderen Jungen lebt. Darunter sind auch noch wirkliche Kinder und Eve bringt den Kleinen (und auch den Großen) dann bei zu lesen. Und das waren für mich die Szenen, die mich voll und ganz packen konnten und bei denen ich das Gefühl hatte, das die Autorin diese Emotionen tatsächlich fühlt und auch vermitteln kann.

FAZIT

Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 4,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 4 Herzen
Spannung: 4 Herzen
Humor: 3,5 Herzen
Originalität: 3 Herzen

Ein Buch, das mir persönlich zu schnell erzählt worden ist, besonders zu Beginn und zum Ende, mich aber trotzdem aufgrund der Charaktere überzeugen konnte! Es hat gerade so noch die 4 Sterne bekommen und ich werde auf jeden Fall noch Teil zwei lesen! Wenn die Autorin das dort ein wenig ausführlicher schreibt (und immerhin hat die englische Version fast 10% mehr Seiten als die von Band 1), dann sehe ich da wirklich sehr viel Potential!

4 Herzen!