Rezension

Etwas langatmig

After Work - Simona Ahrnstedt

After Work
von Simona Ahrnstedt

Worum geht´s?

Eines Abends schüttet Lexia ihr Herz Adam aus, den sie gerade in einer Bar kennengelernt hat. Sie erzählt ihm ihre privaten und beruflichen Probleme und einige intime Gedanken. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass Adam Lexias neuer Chef ist. Lexia ist die ganze Situation so peinlich, dass sie lieber auf der Stelle im Boden versinken würde. Werden Lexia und Adam miteinander arbeiten können oder haben Lexias Geständnisse eine negative Auswirkung auf ihre Karriere? 

Meine Meinung

„After Work“ ist mein erstes Buch von der skandinavischen Autorin Simona Ahrnstedt. Ich wollte das Buch lesen, weil ich schon viel darüber gehört habe und den Klappentext sehr interessant fand. Meine Erwartungen waren deshalb hoch und ich muss leider jetzt schon sagen, dass sie nur zum Teil erfüllt wurden. 

Lexia liebt ihren Job als Werbetexterin und sie kann sich nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Aufgrund ihres Gewichts wird und wurde sie immer wieder gemobbt, egal ob früher in der Schule oder jetzt bei der Arbeit. Sogar ihre Mutter liegt ihr ständig in den Ohren, dass sie einige Kilos abnehmen sollte. Lexia versucht, soweit es geht, sich nicht von den negativen Meinungen beeinflussen zu lassen und betont immer wieder, dass jeder Körper schön ist, ob dieser nun schlank oder dick ist. Gefallen hat mir an Lexia, dass Aussehen und schlank sein nicht das Wichtigste für sie ist. Ahrnstedt macht mit ihrer Protagonistin auf die Oberflächlichkeit aufmerksam, die manche Menschen an den Tag legen und damit Gefühle verletzen können. 

Adam ist nicht nur extrem erfolgreich in seinem Beruf, sondern auch Lexias neuer Chef. Seine Karriere steht bei ihm immer an erster Stelle und er wartet schon lange darauf, den Platz seines Mentors Roy zu übernehmen, auch wenn Adam dabei mit seiner Exfreundin konkurrieren muss. Adam löste in mir widersprüchliche Gefühle aus. Er ist zwar gewissenhaft und nett, aber auch von seinem Job besessen. 

Was mir gefallen hat, ist, dass die Autorin aktuelle Themen wie Gender, Übergewicht und allgemein Diskriminierung sehr ausgiebig diskutiert. Meiner Meinung nach sind es alles Themen, über die man nie genug sprechen kann. Auch fand ich es gut, dass die Protagonistin ausnahmsweise keine Modelmaße hat, wie es heutzutage in den meisten Büchern der Fall ist. In dem Buch gibt es auch dementsprechend Nebencharaktere, die verschiedene Meinungen zu diesen Themen vertreten. Nicht gefallen hat mir, dass manche Stellen langatmig waren. Viele Szenen waren sich sehr ähnlich und ich hatte das Gefühl, es wurde vieles wiederholt. Der Schreibstil ist zwar flüssig, aber an Spannung hat es mir gefehlt. Dies lag auch vor allem daran, dass das Hin und Her zwischen Adam und Lexia oft wiederholt wurde. 

Fazit

Ich empfehle „After Work“ vor allem den Fans von Simona Ahrnstedt , weil alle anderen vielleicht etwas enttäuscht werden, wenn man bedenkt, wie viel Aufmerksamkeit dieses Buch auf sämtlichen Plattformen bekommen hat. Positiv fand ich, dass vor allem auf das Thema Übergewicht aufmerksam gemacht wird und die Protagonistin keine Modelmaße hat.