Rezension

Etwas langatmig…

Das gefälschte Siegel - Maja Ilisch

Das gefälschte Siegel
von Maja Ilisch

Bewertet mit 3 Sternen

„Das gefälschte Siegel“ von Autorin Maja Ilisch ist der Auftaktband zu einer neuen High-Fantasy-Reihe, der „Neraval-Sage“, und schildert den Aufbruch von  vier Gefährten zu einer abenteuerlichen Reise – Tolkien lässt grüßen…
Mir ist das Buch sofort mit seinem schönen Cover ins Auge gefallen: die vier Gefährten überqueren eine Brücke, symbolisch für die Reise, der Hintergrund etwas verschwommen in Blautönen – mystisch, magisch. Dazu der vielversprechende Klappentext – leider wurde ich bei der Lektüre etwas ernüchtert.
Nach einem Prolog, der uns in die Kindheit von Prinz Tymur, dem Anführer der Reisegefährten, entführt, erleben wir die Zusammenstellung und das Zusammenfinden der Reisegruppe unter der Führung von Prinz Tymur. Die Aufgabe ist abenteuerlich bis lebensgefährlich: um eine Schriftrolle der Prüfung durch eine Zauberin zu unterziehen, brechen die Gefährten ins ferne Nebelreich zum Volk der Alfeyn in das Land der unsterblichen Magierin Ililiané auf. Die Reisegruppe besteht aus ziemlich unterschiedlichen Personen, die allesamt nicht nur positive, heldenhafte Eigenschaften auf sich vereinen: der alkoholabhängige und hoch verschuldete Fälscher Kevron Kaltnadel, die arrogante Magierin Enidin, der frühere steinerne Wächter Lorcan und der launische Prinz Tymur selbst.
Der vorliegende Teil ist abwechselnd aus Sicht der Gefährten mit Ausnahme von Tymur geschrieben, so dass dessen Gedanken, Gefühle und Motive etwas im Dunkeln bleiben. Der große Teil des ersten Bandes beschreibt das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenwachsen der Reisegruppe, was stellenweise ziemlich langatmig ist. Im Prinzip konzentriert sich das Buch auf eine Art Charakterstudie der einzelnen Reisegefährten, da hatte ich mir etwas mehr „Action“ erwartet…