Rezension

Etwas langatmig, aber interessant

Das ist bei uns nicht möglich - Sinclair Lewis

Das ist bei uns nicht möglich
von Sinclair Lewis

Bewertet mit 3 Sternen

Als in den USA wieder ein Präsident gewählt werden soll, lässt sich Buzz Windrip als Kandidat aufstellen. Mit einem widersinnigen Wahlprogramm nimmt er die unzufriedene Bevölkerung für sich ein und setzt sich gegen die anderen Kandidaten durch. Doch von Anfang an hat er einen Gegner, der sich nicht von seinen überschwänglichen Reden überzeugen lässt: Doremus Jessup, Herausgeber einer Zeitung lässt sich von ihm nicht ruhig stellen und schreibt offen weiter seine Meinung... .
Mich hat dieses Buch neugierig gemacht, weil es bereits 1935 geschrieben wurde, aber dennoch aktuelle Bezüge zum derzeitigen Geschehen in den USA enthalten soll. Einige Parallelen waren für mich erkennbar, aber das Sinclair Lewis wirklich einige Dinge, die heute passieren, vorweggenommen hat, kann ich so nicht bestätigen. 
Anfangs habe ich mich mit ,,Das ist bei uns nicht möglich" etwas schwer getan und konnte ich mich erst nach und nach besser in die Handlung einlesen. Als erschwerend habe ich auch die vielen verschiedenen Figuren empfunden, von denen man sich kaum den Namen merken kann. Einige davon werden auch etwas überzogen klischeehaft dargestellt. So gibt es beispielsweise typische Windrip-Anhänger, die nichts von dem, was ihr Präsident sagt, jemals kritisch überprüfen und gar in Frage stellen. Auf der anderen Seite ist da der Journalist Doremus Jessup, der von Anfang an die Absichten von Windrip durchschaut und als sein wohl größter Kritiker versucht, die Menge aufzurütteln.
Sinclair Lewis schreibt sehr detailliert und langatmig, so dass das Lesen für mich oft sehr beschwerlich war. Wenn man das Buch für ein paar Tage weglegt, kommt man kaum mehr hinein und muss sich erstmal wieder zurechtfinden.
Das einzige interessante für mich ist wirklich die Thematik im Buch. Man sieht hier deutlich, wie schnell es gehen kann, dass jemand eine ganze Bevölkerung auf seine Seite zieht und geschickt manipuliert, bis er schließlich die Macht hat. So werden Kritiker bloßgestellt und mundtot gemacht.
Insgesamt war das Buch für mich etwas sperrig und nicht ganz so spannend zu lesen, wie ich es erwartet hätte. Dennoch kann ich das Buch hier weiter empfehlen.