Rezension

Etwas langweiliger Trilogieauftakt > Eindeutig Potenzial verschenkt

Die Feenjägerin - Elizabeth May

Die Feenjägerin
von Elizabeth May

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ballsaison im Edinburgh des Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr…

„Die Feenjägerin“ ist der Auftakt der „Falconer“-Trilogie von Elizabeth May. Mit diesem ersten Band der Reihe konnte mich die Autorin nicht zu 100% von sich überzeugen.

Der Schreibstil ist zwar sehr flüssig und leicht zu lesen (mal abgesehen von den verschiedenen Feenbezeichnungen), dennoch hat mir persönlich das gewisse Etwas gefehlt.

Die Charaktere im Buch waren meiner Ansicht nach etwas flach und farblos. Einzig Derrick, eine kleine Fee, hat mich mit seinem Charme und Humor sofort um den Finger gewickelt.
Unsere Hauptperson Aileana hingegen hat mich eher enttäuscht. Die einzigen Gefühle, die sie eigentlich fast immer verspürt, sind Rachegelüste und Hass. Und die Autorin erwähnt das auch gerne alle 3 bis 4 Seiten. Das war einfach zu viel des Guten!
Kiaran ist da sogar noch schlimmer. Er zeigt eigentlich nie Gefühlsregungen. Er trägt immer das unscheinbare Äußere zur Schau. Wenn es dann doch mal eine Gefühl in seinem Gesicht zu lesen ist, dann ist es nach einer Sekunde schon wieder verflogen.
Natürlich passt dass auch irgendwie zu seiner Art und seiner Lage, aber mir war das zu viel Nichts.

Die Idee des Buches, dass Feen einmal nicht die Guten sind, hat mich überzeugt und mir sehr gut gefallen. Auch die verschiedenen Arten, die hinten im Buch in einem Register nochmal erklärt werden, haben mich sofort überzeugt. Es hat Spass gemacht zu sehen, was für bösartige Kreaturen da unter den Menschen wandeln.

Als das Buch gegen Ende endlich richtig Fahrt aufgenommen hat und ich nur noch an den Seiten geklebt habe, war plötzlich Schluss. Das war glaube ich der bisher fieseste Cliffhanger den ich je erlebt habe. Du bist mittendrin, hoffst das alles gut endet und dann…>>bumm<<…Fertig!
Jetzt sind immer noch unendlich viele Fragen offen und nichts ist richtig aufgelöst. Daher werde ich Band 2 auf jeden Fall noch lesen. Ich muss einfach wissen wie es weiter geht. Das hat die Autorin Elizabeth May also ziemlich geschickt eingefädelt. ;-)

Fazit

Alles in allem war es ein guter Trilogieauftakt mit einigen Schwächen. Dennoch war die Idee, der Schreibstil und auch die Spannung ab einem gewissen Punkt sehr gut. Das Buch liest sich auf jeden Fall sehr schnell und ist als leichte Kost für zwischendurch in Ordnung. >> 3.5 Sterne