Rezension

etwas mehr Tiefe hätte der Story gut gestanden

Dark Blue Rising (Bd. 1)
von Teri Terry

Bewertet mit 3 Sternen

Tabby wurde als Kleinkind von ihrer Kinderfrau entführt. Ihre Flucht dauert mittlerweile fast 14 Jahre. Immer wenn Cate so heißt Tabby´s „Mutter/Freundin“ das Gefühl hat, sie sind aufgeflogen oder wurden entdeckt ziehen die beiden weiter zur nächsten Stadt. Tabby hat so gut wie keinen Kontakt zu gleichaltrigen, was daran liegt das Cate sie zuhause unterrichtet. Bei einem Ausflug an den Strand, lernt sie einen netten Jungen kennen. Jedoch wird sie von einer Gruppe Jugendlicher attackiert und so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus muss. Dort angekommen stellen die Ärzte nicht nur einen Armfraktur fest, sondern auch dass etwas mit ihrem Blut nicht stimmt. Der nette Junge, schafft es Cate zu informieren. Cate schafft es Tabby aus dem Krankenhaus zu schaffen und flüchten erneut. Doch ihre Freiheit dauert nicht lange, schon werden sie entdeckt, Cate verhaftet und Tabby erneut in eine Klinik gebracht. Dort erfährt sie auch das Cate ihre Entführerin ist und nicht ihre Mutter. So lernt sie ihre Eltern kennen. Nach einiger Zeit zieht sie zu ihnen und muss regelmäßig Vitamine schlucken. Aber sie kann auch ihrem liebsten Zeitvertreib nachgehen, dem Schwimmen. Nach nur kurzer Zeit in einem Schwimmclub, wird sie überraschend von einer Trainerin entdeckt und in ein Schwimmcamp eingeladen. Mit vielen anderen Jugendlichen trainiert sie anfangs hart, doch das Training wandelt sich zunehmend und plötzlich ist einer ihrer Freunde fort. Und dann stolpert sie auch noch über das Symbol vom „Kreis“ und das ändert ihr Leben noch mal grundlegend.

Die Geschichte, die die Autorin erzählte wollte, ist einfach richtig genial, jedoch hapert es in der Umsetzung. Durch den Ich Erzähler, wird die Geschichte sehr eindimensional und monoton aus der Sicht der Hauptfigur erzählt. Und genau dadurch ist man als Leser auch ziemlich verwirrt, weil es über lange Strecken wirklich wirr zugeht. Die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt, wäre eine ganz andere gewesen und sicher um einiges spannender. So jedoch hat sich die Geschichte gezogen. Dabei kann die Autorin doch eigentlich richtig gut schreiben, aber das hat sie hier leider nicht gezeigt.

Es gibt verschiedene Handlungsbögen die aufeinander aufbauen. Jedoch wirken diese durch die eindimensionale Ich- Perspektive wenig überzeugend. Es wird soviel Zeit verschwendet mit Nebensächlichkeiten ohne dass es wesentlich vorangeht. Wirklich spannende Aspekte, Genmanipulation, Geheimorganisationen werden einfach so nebenbei abgehandelt leider auch nur sehr oberflächlich. Andere Themen, wie Umweltschutz, Naturschutz, Nachhaltigkeit hingegen schon fast in „radikaler“ Art und Weise geschildert. Dadurch knirscht es an verschiedenen Stellen. Auch wenn diese Themen ihre Berechtigung haben und auch wichtig sind sie nicht besonders gut in die Geschichte eingebunden bzw. wirken unpassend dominant an den Stellen, wo sie ausgebreitet werden.

Mit der Figur der Tabby, aus deren Sicht die gesamte Handlung erzählt wird, habe ich so meine Schwierigkeiten. Anfangs kommt sie einen ja fast kindlich naiv daher, teilweise wirkt sie wenig gebildet. Kurz darauf erfährt man, dass sie sehr anspruchsvolle Literatur ließt. Und diese konträren Persönlichkeitsbestandteile reiben teils sehr extrem aneinander. Der Grund dafür wird dem Leser erst gegen Ende des Buches offenbart. Auch im neuen Elternhaus, dass sehr schnell einen gewissen Leistungsdruck aufbaut, passt sie nicht wirklich rein. Und dieser Druck auf sie wird im Schwimmcamp noch einmal erhöht. Und erst da scheint Tabby eine Entwicklung zu durchlaufen.

Das Cover ist einfach genial. Die Leuchtelemente finde ich mit am Besten.

Fazit: Durch den eindimensionalen Erzählstil wird die Handlung leider negativ beeinflusst bzw. bleibt sehr oberflächlich. Auch die Hauptfigur bleibt sehr lange eher flach. Positiv sind die relativ kurzen Kapitel. Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht. Ich habe schon besseres von der Autorin gelesen. Die angesprochenen Themen sind wichtig nur leider werden diese nur oberflächlich angesprochen bzw. eher radikal.