Rezension

Etwas ruhiger als Band 1, trotzdem super schön

Zauber der Elemente 02  - Schattenmelodie - Daphne Unruh

Zauber der Elemente 02 - Schattenmelodie
von Daphne Unruh

Der zweite Band der Reihe erzählt die Geschichte von Neve, der ruhigen, sensiblen Freundin von Kira, die uns noch bestens aus dem ersten Band bekannt ist. So wie Neves Charakter gestaltet sich auch die Geschichte: ruhig, mysteriös, melancholisch. Besonders die erste Hälfte konnte mich komplett in ihren Bann ziehen und mich mitnehmen in diese geniale Welt der Elemente. Man weiß nicht genau, was es mit diesem seltsamen Haus und dessen Bewohner in Berlin auf sich hat, ist fasziniert von Neves Äther-Fähigkeiten, die jetzt noch besser erklärt werden als im ersten Band und lässt sich komplett auf die winterlich-weihnachtliche Stimmung ein, die wiederum perfekt zu Neves Wesen zu passen scheint. Diese Stimmigkeit hat mir sehr gefallen und beweist mir wieder einmal, dass Daphne Unruh eine tolle Autorin ist.

Auch liebe ich die Unberechenbarkeit ihrer Geschichten. Hier kann man den Ausgang des Buches keineswegs vorhersagen, wie es so oft in anderen Jugendbüchern der Fall ist. Da ich vor allem in diesem Genre unterwegs bin, fallen mir die Unterschiede auf. Unruhs Art ist unkonventionell, weicht öfters vom vorgegebenen Muster anderer Jugendbücher ab und das macht diese Reihe grade so lesenswert.  

Die neuen Charaktere haben perfekt zur der Atmosphäre der Geschichte gepasst. Tom, der zerstreute Klavierspieler, unnahbare Barkeeper und sympathischer Typ in einem sein kann. Janus, der Buchliebhaber und fantasievolle Kerl, der bei Neve Unbehagen hervorruft. Charlie, eine aufgedrehte, junge Frau mit wildem Ehrgeiz und ansteckender Lebensfreude. Grete, die langsam magische Kräfte zu entwickeln scheint und damit total überfordert ist,…

Alle Charaktere sind mehr oder weniger mit dem Haus verbunden, es kann als Zentrum der Handlung angesehen werden. Und hier wären wir dann bei einem kleinen Kritikpunkt. Die magische Welt, die im ersten Band eine große Rolle gespielt hat, bleibt nun hinter der grauen Welt von Berlin zurück. Das fand ich etwas schade. Auch gestaltete sich die Handlung insgesamt sehr ruhig und deshalb weniger spannend. Ansonsten gibt es an dieser Fortsetzung überhaupt nichts auszusetzen und ich freue mich nach wie vor sehr auf den dritten Band.