Rezension

Etwas schleppender Anfang, aber spannende historische Handlung

Das Tudor-Komplott - Christopher W. Gortner

Das Tudor-Komplott
von Christopher W. Gortner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlung

„Das Tudor Komplott“ ist der zweite Teil der Serie um den Spion Brendan Prescott. Queen Mary möchte Philipp von Spanien heiraten, um England wieder zum katholischen zurück zu führen. Ihre Schwester Elizabeth, die dem reformierten Glauben angehört und in der Thronfolge hinter ihr die Nummer zwei ist, ist ihr dabei ein Dorn im Auge, weil sie mit Philipp auf ein Kind hofft, das dann König werden sollte. Elizabeth ist bei Hofe und befindet sich in Gefahr. Aus diesem Grund reist Brendan nach London, um sie zu beschützen. Er agiert in der Figur des Spions Daniel Beecham offiziell für Mary um Elizabeth  auszuspionieren, setzt sich aber für Elizabeth ein. Als Doppelagent befindet er sich im Zentrum des Geschehens, das zu einer Rebellion führt (Wyatt Rebellion).

Meine Meinung

Der Roman ist aus Brendans Perspektive in der ich-Form geschrieben, was einem als Leser unmittelbar an der Handlung teilhaben lässt. Brendan ist Elizabeth gegenüber sehr loyal. Er erscheint als recht liebenswürdig und wächst mit seinem Diener Peregrine zu einem Team zusammen.
Die Handlung empfand ich die ersten 150 Seiten als etwas schleppend. Wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist man vom Inhalt her recht gefordert, weil sehr oft darauf Bezug genommen wird. Dennoch kann man die Handlung gut verstehen, weil dem Roman auch eine nützliche Personenliste vorgeschaltet ist, wo man immer wieder spicken kann, um sicher zu sein, auf welcher Seite nun eine bestimmte Person steht.

Wer sich für die Tudors interessiert wird bestimmt keine Verständnisschwierigkeiten haben, wer nicht so firm ist in der Thematik, dem empfehle ich mit dem ersten Teil der Serie (Die Tudor-Verschwörung) zu starten.

Sprachlich lässt sich der Roman flüssig lesen. Durch die Erzählweise in der 1. Person beginnen natürlich entsprechend viele Sätze mit dem Wörtchen „ich“, was manchmal etwas stört. Das kann aber auch ein Übersetzungsproblem sein und ist somit nicht unbedingt dem Autor anzulasten.

Mir haben anschauliche Beschreibungen von der Einrichtung bei Hofe und den prachtvollen Roben der Damen etwas gefehlt. Vermutlich sind diese Aspekte im ersten Teil ausführlicher beschrieben. Ich fand die Handlung zwar spannend, aber mein Kopfkino hat sich nicht so wirklich eingestellt. Dazu habe ich nicht wirklich Zugang zu den Charakteren von Elizabeth und Mary gefunden, was aber in Marys Fall auch an ihrem tatsächlich sperrigen und widersprüchlichen Wesen liegen kann.

Mein Fazit

Eine spannendes Buch über die Tudors,  das die Serie um den Spion Brendan Prescott vorantreibt. Das Buch kann einzeln gelesen werden, ich empfehle aber die Einhaltung der Serienreihenfolge. Da ich das erste Drittel als zu schleppend empfunden habe, obwohl ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt habe, würde ich gerne 3,5 Sterne vergeben, mit der Tendenz zu 4.