Rezension

Etwas schnell erzählt aber trotzdem spannend

Gefangen in Harmony - Walter Greatshell

Gefangen in Harmony
von Walter Greatshell

Bewertet mit 4 Sternen

Im großen und ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen, eine gelungene Mischung aus Thriller, Science Fiction und Fantasy. Obwohl Maddy sich sogar als ausnehmend clevere Killerin entpuppt, die sich allerdings nur aus Notwehr verteidigt, empfindet man aufgrund der stetig vorherrschenden Identitätskrise des Mädchens fast Mitleid mit ihr. Hervorgerufen wird diese durch eine neuartige Technologie, ein Gehirnimplantat, das an ihr ausprobiert wird, nachdem sie durch einen merkwürdigen Unfall in einer Geisterbahn ins Koma fällt. Sie kommt allerdings schnell dahinter, dass sie und viele andere Menschen nur Marionetten sind in dem Bemühen wissenschaftlicher Konzerne, eine perfekte Welt zu schaffen, die von einigen wenigen Mächtigen kontrolliert wird. Diese Thematik ist durchaus realitätsnah, wenn man sich die Fortschritte der modernen Technik mal anschaut. Insofern könnte man den Titel sogar zweideutig verstehen, nicht nur als Ortsnamen, sondern auch als Gefangenschaft in einer vorgegaukelten Harmonie.
Es gibt auch nicht wirklich ein Happy End, obwohl Maddy denjenigen immer entkommt, die sie zu einer "Maschine" gemacht haben und sie als Versuchskaninchen weiter nutzen wollen. Sie kann die Wissenschaftler und ihre Klinik schließlich außer Gefecht setzen, doch das Ende bleibt erschreckend weit offen und wirkt tatsächlich etwas konfus. Irgendwie erwartet man eine Fortsetzung. Außerdem ist das Tempo der Geschichte teilweise fast zu schnell für die ganze Action, die dort hineingepackt wird. Trotzdem lesenswert und spannend, vor allem in Bezug auf die genialen Erfindungen, die Maddy rasend schnell entwickelt und einsetzt. Erinnerte mich an einen Mix aus der Sieben-Millionen-Dollar Frau und McGyver.