Rezension

Etwas schwacher Auftakt

Finding Sky Die Macht der Seelen 01 - Joss Stirling

Finding Sky Die Macht der Seelen 01
von Joss Stirling

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt von Finding Sky:
So wirklich begeistert ist Sky nicht, dass sie mit ihren Eltern von England in die USA ziehen muss. Viel lieber wäre sie bei ihren Freunden in ihrer gewohnten Umgebung geblieben. Und dass Zed, der gutaussehende Bad Boy ihrer neuen Schule, sie alles andere als freundlich empfängt, macht ihr das Leben auch nicht leichter. Und bildet sie sich das nur ein ... oder hat sie tatsächlich seine Stimme in ihrem Kopf gehört, ohne dass er den Mund aufgemacht hat?

Meinung zu Finding Sky:

Ah, nur zu gerne würde ich hier positives Schreiben. Denn ehrlich, die ganze Grundgeschichte und Charakterkonstellation hat mir eigentlich ziemlich zugesagt.

Zed ist ein Savant, er unterscheidet sich durch besondere Fähigkeiten vom Rest der Menschheit - z.B. durch Telepathie. Und Sky stellt bald fest, dass sie ebenfalls einer ist.

Hauptaugenmerk liegt auf der Lovestory der beiden. Und hier liegt auch schon mein größtes Problem. Ich nehme sie ihnen einfach überhaupt nicht ab. Ich habe absolut nichts gespürt zwischen den Zeilen, kein Knitsern, keine Spannung, keine zarte Verbundenheit, die Anzeichen für die erste Liebe, gar nichts. Auch wenn Sky anfangs zögert - mir erschließt sich nicht, wieso die beiden sich zueinander hingezogen fühlen. Und als Anwort nonchalant "Das Schicksal." in den Raum zu werfen ist mir einfach nicht genug. Die Beziehung der beiden war höchstens lauwarm.

Das hat mir ein durchaus nettes, süßes Jugendbuch doch ziemlich versaut. Das hier das Augenmerk deutlich auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet ist wird schnell klar, sowohl von den Charaktere, als auch von der sehr vorsichtigen Beziehung zwischen Zed und Sky. Damit hätte ich leben können, wenn die beiden mich wenigsten im Ansatz überzeugt hätten. Es gibt auch noch mehr Kritikpunkte, so erfährt man zum Beispiel absolut nichts über Skys altes Leben und ihre Freunde in England, so als hätte sie es komplett aus ihrem Kopf gestrichen. Zudem werden die Savants und die damit einhergehenden phantastischen Elemente sträflich vernachlässigt, leider erfährt man hier nur sehr wenig und hat somit auch keine besonders stabile Grundstory.

Die Charaktere ans sich fand ich ganz nett umgesetzt. Die 16-jährige Sky ist sehr schüchtern und zurückhaltend, auch wenn viele Momente aufkommen, in denen sie sich absolut nicht so verhält und sich oft selbst widerspricht. Dabei merkt man, dass sie im Laufe des Buches eine hübsche, kleine Weiterentwicklung durchmacht, die mir ganz gut gefallen hat. Zed, der rüpelhafte Bad Boy, hatte ein paar gute Ecken und Kanten, die mich sehr angsprochen haben, wurde jedoch sehr rasch zum absoluten Obersoftie, was ich dann doch wieder eher öde fand. Nebencharaktere kommen zwar etwas kurz, bilden jedoch trotzdem eine interessante Erweiterung der Story.

Das Buch war ein ganz netter Zeitvertreib, konnte mich aber an vielen Stellen einfach nicht überzeugen. Vielleicht bin ich aber auch schlicht und einfach schon zu alt dafür.