Rezension

Etwas schwaches, aber dennoch sehr kurzweiliges Debüt

Wir leuchten im Dunkeln - Lina Wilms

Wir leuchten im Dunkeln
von Lina Wilms

Der Liebesroman „Wir leuchten im Dunkeln“ von Lina Wilms handelt von der Begegnung von Raya und Nik und der Entwicklung ihrer sozialen Beziehung. Raya versucht ihre Mutter, die die Familie verlassen hat, zu ersetzen und ihren Vater sowie ihre immungeschwächte Schwester Ale zu versorgen. Dafür stellt sie alle ihre Wünsche und persönlichen Bedürfnisse in den Hintergrund. Immer wieder verletzt sie Nik, doch dieser glaubt an Raya und seine Liebe zu ihr. Nach vielem hin und her kommt es zu einer unvorhersehbaren Wendung und anschließend zu einem leider sehr abrupten Ende.

Nach den ersten zwei Kapiteln erwartet man einen sehr schönen, schnulzigen Liebesroman. Doch die Liebesgeschichte ist ganz anders als man es erwartet. Die Charaktere sind großteils nur sehr oberflächlich beschrieben, jedoch mochte ich Nik sehr gerne und wäre liebsten manchmal an Rayas Stelle gewesen. Die Beschreibung der Szene ist meist nicht sehr ausführlich, sodass man sich die Szenen zwar vorstellen aber häufig nicht hineinversetzen kann, obwohl die erste Begegnung von Raya und Nik wahrlich sehr detailreich und magisch beschrieben war.

Obwohl die Umsetzung der Story nicht großartig ist, hat die Autorin dennoch einen sehr flüssig lesbaren Schreibstil mit sehr angenehmen Kapitellängen. Möglicherweise würde ein Perspektivwechsel zwischen Raya und Nik zur Facettenbereicherung ihrer Beziehung oder zwischen Raya und ihrer Schwester Ale um mehr über ihre Krankheit zu erfahren mehr Würze in dieses Buch bringen. Ich würde mich deshalb freuen künftig eine überarbeitete und neu verlegte Fassung lesen zu können.

Trotz aller Kritikpunkte ist dieses Buch kurzweilig und hat mir einige schöne Lesestunden gebracht. Eine Leseempfehlung gibt es für alle die zwischen der Lektüre zweier Bücher mit inhaltlich schwerer Kost ein kurzweiliges Intermezzo suchen.