Rezension

Etwas schwächerer, zweiter Teil

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot - Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
von Marissa Meyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Scarlett sucht ihre Großmutter. Sie kann sich nichts vorstellen, dass diese sich ihren ID Chip herausschneidet und sich dann umbringt. Da stimmt irgendetwas nicht! Als Scarlet auf Wolf trifft ist sie erst sehr skeptisch. Ein Straßenkämpfer? Wie soll der ihr helfen? Aber sie ist gerade ziemlich allein und nimmt seine Hilfe an …

 

[Die Protagonisten]

Wieder steht eine junge Frau im Fokus der Geschichte. Es ist Scarlet, mit den roten Haaren und dem Willen nach Wahrheit. Die Suche ihrer Großmutter verschlingt alles und am Anfang kann ich mir nicht vorstellen, wie sie und Cinder sich über den Weg laufen sollen. Was mir an Scarlet nicht gefallen hat, ist, dass ihr Verstand manchmal aussetzt und sie dann Dinge tut, die sie später wieder sehr bereut. Alles voran die Entscheidungen, die mit Wolf zu tun haben, sind mehr als fragwürdig. Vielleicht kann ich deswegen nicht so viel mit Scarlet anfangen, da Cinder sehr ausgefeilt war und keine wirklich Schwächen in der Charakterentwicklung hatte.

Und da wäre noch Wolf. Ein männlicher Charakter mehr neben dem guten Prinzen. Der Vorteil daran kein Prinz zu sein? Wolf kann sich schlagen wann er will, er kann dreckig sein und seinen Mund aufmachen so oft er möchte. Wäre seine Art nicht manchmal etwas zu platt und die Märchenkomponente nicht allzu sichtbar, würde ich ihn als guten Charakter bezeichnen. So hat auch er in meinen Augen minimale Schwächen.

Das Prinzlein gefällt mir immer noch. Schön, dass er noch Zeit mit mir verbringt in diesem Buch.

 

[Kulisse]

Obwohl ich die Kulisse schon kenne, erscheint sie nun in einem anderen Blickwinkel. Nicht mehr die Stadt steht im Fokus, sondern der Hof auf dem Scarlett aufgewachsen ist. Natürlich arbeitet auch Scarlett in der Stadt und wird den Weg auch wieder dorthin finden. Aber ihre Welt ist ein ganz anderer Ausschnitt als der, den man schon von Cinder kennt. Da sich die Charaktere begegnen oder wenigstens voneinander wissen, ist dies ein zusätzlicher Antrieb das Buch weiterzulesen.

 

 

[Handlung]

Eine andere Protagonistin, ein anderes Märchen und noch mehr Action. So kann ich das Buch wohl zusammenfassen. Ich wollte am Anfang unbedingt wissen, wie es weitergeht und wie die Autorin ein zweites Märchen, mit einbringen wird. 

Die Geschichte an sich gefällt mir auch sehr gut, und als ich lese das Scarlets Großmutter verschwindet, sehe ich den Zusammenhang zum Märchen und bin bei weitem schon zufrieden. Danach wollte ich nur noch Action, Verfolgung und die Geheimnisse um Cinder klären. Ich bekam leider nicht ein paar Hinweise auf das Märchen, die mir alle zu platt waren. Mir hat die Großmutter schon gereicht. Brauchte ich dann noch rote Haare, einen Wolf und die Bio-Tomaten im Körbchen?

Im Endeffekt habe ich darüber hinweg gelesen, denn es war spannend wie Scarlet ihre Großmutter sucht und immer wieder auf Hinweise zu Cinder stößt. Und sei es nur eine Fernsehübertragung, diese kleinen Hinweise zu “Wie Monde so silbern” und seine Handlung haben mir sehr gefallen.

Mir gefiel auch, dass ich immer wieder mit Prinz Kai herumgelaufen bin und die Landesgeschehnisse miterleben durfte. Er hat sich ganz schön entwickelt, denn er muss in seine Rolle hineinwachsen und das macht er ziemlich gut.

 

[Die Gestaltung]

Das Buch sieht wieder super aus. Allerdings hat mir diesmal die Märchenadaption nicht richtig gut gefallen (s.oben). Trotzdem sind die kleinen Wölfe auf dem Cover sehr niedlich und das Märchen wird gut aufgegriffen in der Darstellung.

 

 

[Die Bewertung]

“Wie Blut so rot” hat einer andere Seite von Cinders Welt gezeigt. Dabei fiel mir tatsächlich wieder einmal auf, wie stark der Charakter vn Cinder war. Mit Scarlet konnte ich mich nicht zu 100 % anfreunden und auch die Märchengeschichte war mir an einigen Stellen zu plump eingefügt. Da war Cinder mit ihrem verlorenen Fuß wesentlich detailgetreuer und nicht so sperrig.