Etwas schwieriger Start, aber es hat sich dennoch gelohnt!
Bewertet mit 4 Sternen
Als Emilia mit ihrer Schulklasse einen Ausflug in ein Museum macht, geschieht etwas Merkwürdiges. Das dort ausgestellte Voynich-Manuskript ist bis zum heutigen Tag unentschlüsselt. Keiner weiß welches Wissen sich darin befinden mag. Doch Emilia kann es problemlos lesen. Zunächst kann sie es selbst kaum glauben und verlässt mit ihren Freunden das Museum. Sie kann diese Erkenntnis jedoch nicht verdrängen und geht erneut hinein. Diesmal trifft sie auf einen unheimlichen jungen Mann namens Ben. Die Dinge die er ihr erzähl scheinen zunächst unglaubwürdig. Aber schneller als ihr lieb ist, wird Emilia bewusst, dass er sie nicht belogen hat. Sie gehört einen uralten Orden von Alchemisten an und ist die einzige Person auf dem Planeten, der das Voynich-Manuskript entschlüsseln und das darin enthaltene Wissen für die Nachwelt festhalten kann. Gemeinsam mit Ben soll sie jedoch noch auf weitere Missionen geschickt werden, bevor ein rivalisierender Orden ihnen und ihrem Vorhaben auf die Schliche kommt.
Character (8/10):
Emilia war für mich eine tolle und authentische Protagonistin. Mir hat gut gefallen, dass sie erst einmal der Sache skeptisch gegenüberstand und vor allem, dass sie ganz viel erfragt hat. An ihrer Stelle hätte ich auch alles ganz genau wissen wollen. Da ich mittlerweile sogar schon den zweiten Band gelesen habe, kann ich schon mal vorwegnehmen, dass sie sich im zweiten Teil nochmal richtig weiterentwickelt.
Bei Ben hatte ich ein bisschen gemischte Gefühle. Zunächst konnten sich die beiden nicht besonders gut leiden und er hat Emilia viel herumkommandiert und im Dunkeln tappen lassen. Nach und nach ist er dann aber doch noch aufgetaut und man hat seine Beweggründe besser verstanden. Wenn man Ben einmal richtig kennengelernt hat, dann mag man ihn auch. Hier kann ich auch schonmal sagen, dass auch er sich im Folgeband nochmal steigert.
Was mir außerdem an dem Buch gut gefallen hat, waren die vielen liebenswerten und lustigen Nebencharaktere. Ich finde das haucht einer Geschichte immer nochmal viel mehr Leben ein, wenn man auch das Umfeld der Protagonisten ein wenig kennen und lieben lernt.
Atmosphere (6/10):
Mir hat gut gefallen, dass das Buch in Rom spielt. Außerdem gab es viele geschichtliche Elemente, die eingeflossen sind. Beim ersten Band hat mich die Atmosphäre aber nicht ganz so stark in seinen Bann gezogen. Auch hier gebe ich euch gerne schon mal mit, dass der Zweite das für mich nochmal besser hinbekommen hat.
Writing Style (7/10):
Auch vom Schreibstil hat das Buch mir gut gefallen. Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich brauche bei Fantasy oft ein bisschen, bis ich in die Handlung richtig reinkomme. Auch hier war das der Fall. Ich finde am Anfang ist es meist ein bisschen schleppend, da man erstmal sehr langsam in die Geschichte eingeführt wird. Später hat es sich dann aber wirklich angenehm gelesen. Es war keins der Bücher, welches ich gar nicht aus der Hand legen wollte, aber ich hätte es auch nicht unbeendet ewig herumliegen lassen.
Plot (8/10):
Die Handlung selbst fand ich wirklich toll. Auch hier musste ich erst einmal hineinfinden und zu Anfang war es nicht ganz so aufregend. Nach und nach hat sich dafür die Geschichte dann richtig entfalten. Die Idee mit der Alchemie, dem Voynich-Manuskript und wie teilweise unsere Menschheitsgeschichte neu interpretiert wurde, fand ich wahnsinnig interessant. Sowas hab ich persönlich noch nie gelesen!
Intrigue (7/10):
Vor allem gegen Ende hatte mich die Handlung dann durchaus gepackt. Wie aber schon bei ein paar der anderen Kategorien muss ich ein bisschen was abziehen, weil ich die erste Hälfte nicht ganz so gefesselt war wie ich es mir gewünscht hätte.
Logic (9/10):
Hiervon war ich sehr begeistert. Für mich spielt die Logik sehr mit der Handlung zusammen. Die Autorin hat sich einiges überlegt was wirklich gut zusammengespielt hat. Manchmal hat man ganz vergessen, dass es nicht der Realität entspricht.
Enjoyment (7/10):
Alles in allem hatte ich viel Spaß mit “Kaleidra”. Zu Beginn kam ich leider nicht gleich in die Handlung rein und stellenweise konnte es mich auch nicht vollständig packen, aber zum Schluss war ich doch begeistert.
Fazit (7,4/10):
Von mir gibt es für das Buch eine große Empfehlung. Besonders, weil ich auch schon den zweiten Band der Reihe gelesen habe. Der erste Teil bekommt von mir vier Sterne, aber eher an der unteren Grenze. Das liegt daran, dass ich persönlich ein wenig gebraucht habe um in die Handlung richtig einzusteigen. Auch an späteren Stellen konnte es mich nicht immer ganz so abholen und packen wie ich es mir manchmal gewünscht hätte. Dennoch hatte ich viel Freude an dem Buch, denn die Handlung ist absolut innovativ und die Charaktere sympathisch. Das sind zwei Faktoren, die mir persönlich sehr wichtig sind. Ich muss die Charaktere, oder zumindest einige davon, mögen und ich finde toll, wenn eine Geschichte etwas Unerwartetes hat. Dadurch, dass ich mich noch nie mit Alchemie auseinandergesetzt habe, wurde ich hier wirklich gut unterhalten. Außerdem mochte ich, wie es mit geschichtlichen Ereignissen verwoben wurde. Gerne möchte ich hier auch schon mal anmerken, dass der Nachfolger für mich noch stärker war. Deshalb möchte ich euch die Reihe gerne ans Herz legen. Ich freue mich auf jeden Fall schon wahnsinnig auf den finalen Band. Wenn es doch nur nicht noch so lange dauern würde …