Rezension

etwas sperrig

Alles, was wir sind - Lara Prescott

Alles, was wir sind
von Lara Prescott

Bewertet mit 4 Sternen

Pasternak schreibt an seinem regimekritischen „Dr. Schiwago“. Das Politbüro in Moskau ahnt, dass das Buch nicht in ihrem Sinne sein könnte und möchte genaueres erfahren. Sie inhaftieren Pasternaks Geliebte Olga und verhören sie. Allerdings erfolglos, da sie schweigt.

Auf der anderen Seite versucht der CIA genau dieses Buch in die Finger zu bekommen, eben weil sie es als literarische Waffe im Kalten Krieg gegen Russland verwenden wollen. Das Manuskript wird später tatsächlich hinausgeschmuggelt und in Italien herausgebracht.

„Alles was wir sind“ ist ein anspruchsvolles Werk. Ich hatte streckenweise das Gefühl, dass die Autorin nicht genau wusste, was sie für ein Buch schreiben wollte. Dass über eine große Liebe, dass über den kalten Krieg oder doch einen Agenten-Spionage-Roman. Die teils abrupten Wechsel nehmen immer wieder die Spannung aus der Geschichte. Ich habe mich in der Mitte etwas zwingen müssen, weiter zu lesen. Am Ende zieht der Plot an und dank der starken Frauenfiguren gewinnt das Buch nochmal an Dramatik.
Etwas schwergängig und sperrig.