Rezension

Etwas übertrieben, aber für die Zielgruppe ok.

Travis Delaney - Was geschah um 16:08? - Kevin Brooks

Travis Delaney - Was geschah um 16:08?
von Kevin Brooks

Der Schreibstil ist in der Ich-Perspektive des 13jährigen Travis gehalten. Man erfährt auf diese Weise sehr viel Einblick in Travis' Gefühle und Überlegungen.

Ich bin sofort in die Geschichte reingekommen. Die Sprache ist flüssig, die Handlung anfangs nachvollziehbar. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto verwirrter bin ich. Wer ist gut? Wer ist böse? Ein Verwirrspiel und viele aufgeworfene Fragen bilden einen guten Spannungsbogen.

Auf der anderen Seite finde ich die Handlung bei aller Spannung etwas übertrieben. Man darf nicht vergessen, dass Travis erst 13 ist. Travis scheint zwar vernünftig und intelligent zu sein, aber er hat keine gute Impulskontrolle. So verstrickt er sich logischerweise in einige schwierige Situationen, weil er seinen eigenen Kopf hat und sich nicht an Absprachen halten kann. So mancher Situation kann er aber – egal wie unausgeglichen die Kräfteverhältnisse sein mögen - immer wieder entrinnen. Das wirkt mir etwas zu konstruiert.

 

Andererseits handelt es sich natürlich um ein Jugendbuch, und dafür ist es wirklich gut geschrieben.

Die behandelte Thematik orientiert sich an aktuellem Zeitgeschehen. Das Ende scheint irgendwie offen zu sein und es ist gut möglich, dass im weiteren Verlauf der Serie auf Teil eins aufgebaut wird.

 

Fazit:

Der erste Teil der Travis Delaney Serie ist spannend und unterhaltsam. Aufgrund der oben genannten Diskrepanzen ziehe ich einen Stern ab und vergebe sehr gerne 4 Sterne für einen sehr fesselnden Jugendkrimi.