Rezension

Etwas wenig Spannung

Kuckucksmörder - Raimon Weber

Kuckucksmörder
von Raimon Weber

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als Eva Flessner einen Anruf von der Mutter ihrer besten Freundin bekommt, die ihr mitteilt, dass sie ihre Tochter vermisst, ist Eva sofort zur Stelle.
Mit einem Zweitschlüssel kommt sie in das Haus, wo sie zu ihrem Entsetzen die ganze Familie tot auffindet. Sie informiert ihre Kollegen von der Polizei, die fortan in dem Fall ermitteln, beschließt aber, selbst nicht lockerzulassen, bis sie den Mörder gefasst hat.

Falk Stucke arbeitet bei der Security eines großen Einkaufszentrums. Dort beobachtet er mithilfe seiner ausgezeichneten Menschenkenntnis tagtäglich die Menschen, darunter Diebe, Spanner und ihre Frauen misshandelnde Männer. Letztere widern ihn besonders an, da er selbst in seiner Kindheit prägende Erfahrungen sammeln musste. Als Eva Flessner ihn um Unterstützung bittet, zeigt er sich von seiner besten Seite, denn auch er ist an den Ermittlungen zum Fall interessiert ...

Wer der Mörder ist, wird hier bereits nach rund 60 Seiten offensichtlich, ebenso sein Motiv. Deswegen muss ein Thriller nicht unbedingt schlecht sein - im Gegenteil. Doch leider fehlt "Kuckucksmörder" so etwas mehr Spannung, um als Leser dem Ende entgegenfiebern zu können.
Der Schreibstil gefällt mir ganz gut, man lernt die Protagonisten gut kennen, auch wenn ich persönlich gern mehr über die Evas Krankheit erfahren hätte, die ja laut der Kurzbeschreibung eine wichtige Rolle zu spielen scheint, im Buch jedoch eher eine Nebensächlichkeit darstellt.
Gut gelungen sind dem Autor auch die Schilderung der Vorgehensweise des Mörders bei seinen Opfern (inklusive diversen Verletzungen etc.) sowie dessen Psyche. Während des Lesens kann man sich die Schauplätze des Thrillers problemlos vorstellen und stellt sich die Frage, wo die Grenzen des Guten sind. 
Ansonsten kann ich nur sagen, dass das Ende für mich persönlich nicht ganz zufriedenstellend war. Um nicht zu viel zu verraten, sei lediglich gesagt, dass ich mir mehr Aufklärung des Falls gewünscht hätte.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der von der Kurzbeschreibung angetan ist und nicht allzu großen Wert auf eine durchgehende Spannung legt.