Rezension

Etwas zäh

Ich sehe, was du tust -

Ich sehe, was du tust
von Antonia Richter

Bewertet mit 2.5 Sternen

Hazel ist Schauspielerin und, so lassen Stimmen durchklingen, keine schlechte. Nicht alle scheinen damit klarzukommen, allerdings legt es Hazel auch nicht gerade auf Freundschaften an. Dennoch fühlt sie sich gemobbt, bis sie eines Tages sogar kurze Nachrichten erhält, die sich bedrohlich anfühlen. Da ihr geliebter Ehemann gerade auf Geschäftsreise und meist schwer erreichbar ist, hat sie niemanden zum Reden. Dann wird auch noch bei ihr zu Hause eingebrochen. Doch wer könnte es auf sie abgesehen haben und warum? Immer mehr gerät für Hazel eine ihrer Kolleginnen in Verdacht…

Der Klappentext klang sehr spannend, aber leider wurde ich mit der Geschichte einfach nicht richtig warm. Sämtliche Charaktere des Buchs waren mir irgendwie suspekt, alle verdächtig und Hazel selbst kam mir sehr teilweise sehr psychotisch vor, so dass man während des Lesens die ganze Zeit runtergezogen wurde und keinerlei Sympathie aufkam und auch kaum Verständnis für viele Verhaltensweisen Hazels, obwohl die ein oder andere vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte sicher nachvollziehbar sein könnte. Von daher habe ich mich gar nicht so sehr gewundert, dass sie so wenig Freunde oder Bekannte hatte und mich sogar gefragt, wo sie ihren Mann gefunden hatte. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und prinzipiell war auch der Schreibstil in Ordnung, dennoch sprang der Funke nicht über. Die einzelnen Geschehnisse empfand ich als recht zäh und langatmig und die negative Grundstimmung verursachte mir leider nicht die gewünschte Spannung. Das Ende war dann zwar von der Story her nicht unbedingt so von mir erwartet worden, allerdings stand der „Täter“ für mich recht früh fest. Mit ein paar Kürzungen an der ein oder anderen Stelle hätte das Buch aber durchaus Potenzial für eine guten Psychothriller.