Rezension

Etwas zäher Auftaktband!

Vicious Love - L. J. Shen

Vicious Love
von L. J. Shen

Bewertet mit 3 Sternen

"Vicious Love" bildet den Auftaktband zur "Sinners of Saint"-Reihe der Autorin L. J. Shen um die vier seit der Highschool befreundeten Bad Boys Baron "Vicious" Spencer, Jamie Followhill, Dean Cole und Trent Rexroth. Der Band "Rough Love" ist der Geschichte quasi vorgeschaltet und spielt zur Highschoolzeit der vier Jungs, die restlichen drei Bände 10 Jahre später, als die vier gemeinsam eine erfolgreiche Firma gegründet haben. Die Bände sind in sich jeweils abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Mehr Spaß macht es freilich, wenn man die restlichen  Personen bereits aus den Vorbänden kennt.
Im vorliegenden Band wird die Geschichte von Baron "Vicious" Spencer und Emilia LeBlanc erzählt.
In ihrem Einleitungssatz spricht die Autorin davon, dass Liebe und Hass ein und dasselbe Gefühl seien, nur unter verschiedenen Vorzeichen erlebt.
Hass und Liebe bilden die Gegenpole der Beziehung zwischen Vicious und Emilia von ihrem allerersten Zusammentreffen an. Etwas klischeehaft: reicher, aber einsamer Bad Boy trifft auf die schöne und begabte, jedoch arme Tochter des Dienstbotenehepaares. Warum Vicious aber Emilia das Leben zuhause und auch in der gemeinsamen Elite-Schule regelrecht zur Hölle macht und sie geradezu mobbt, habe ich so richtig erst ziemlich am Ende der Geschichte verstanden, wobei diese Reaktion für mich trotzdem nicht nachvollziehbar ist und psychopatische  Züge hat.
Gut gefällt mir, dass die Geschichte wechselnd aus der Perspektive von Emilia und Vicious geschrieben ist und zudem immer wieder zwischen ihrer vergangenen Highschoolzeit und der Gegenwart 10 Jahre später hin und her springt. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich gut.
Insgesamt jedoch leidet für mich die Handlung darunter, dass ich zum einen Vicious`Reaktionen für absolut überzogen und skrupellos halte und hierfür an Emilias Stelle auch keine Entschuldigung akzeptiert hätte, zum anderen, dass sich die Handlung zwischen den beiden ziemlich in die Länge zieht. Immer neue familiäre Krisen tauchen aus der Vergangenheit und in der Gegenwart auf, was für mich die Geschichte zugleich auch etwas überfrachtet hat. Versöhnlich ist das Ende und der Ausblick auf die restlichen Bände rund um die anderen Bad Boys des Quartetts.