Rezension

Etwas zu viel Konstrukt, etwas zu wenig Spannung

VANITAS - Grau wie Asche -

VANITAS - Grau wie Asche
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich wähnt sich Carolin in ihrem kleinen Blumenladen am Wiener Zentralfriedhof in Sicherheit. Als dann aber nicht nur ominöse Gestalten, verdächtige Kunden und Grabschänder, sondern auch noch Mörder ihr Unwesen auf dem Friedhof treiben, wird sie immer nervöser. Eines steht für sie nämlich definitiv fest: Ein zweites Mal wird sie nicht sterben.

 

Meine Meinung

Ursula Poznanski schätze ich als Autorin wirklich sehr, so ganz gelungen fand ich dieses Buch aber leider nicht.

Am Schreibstil lag das allerdings nicht, der ließ sich sehr angenehm lesen und war definitiv kein Kritikpunkt. Ein paar Probleme hatte ich dann aber leider mit dem Aufbau der Handlung und der Entwicklung der Protagonistin, die mir in Band eins tatsächlich wesentlich besser gefallen hat – und das will was heißen, denn schon da kam sie mir nicht wie die ideale Hauptfigur vor.

Was mich bei Carolin hier besonders gestört hat, war ihr teils unglaublich ambivalentes Verhalten. Mir persönlich fiel es sehr schwer, mit Empathie an sie zu denken und mich in sie und ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen. Ihre Art ging mir häufig eher auf die Nerven, und insbesondere ihre extreme Paranoia kam mir irgendwann einfach kaum noch authentisch vor. Sehr seltsam fand ich auch, dass sie trotz ihres Untertauchens andauernd so handelt, dass die Menschheit sie praktisch bemerken muss. Soll das logisch und unauffällig sein? Ich musste immer wieder mit dem Kopf schütteln und habe mich wirklich gefragt, wie sie es eigentlich so lange geschafft hat, zu überleben.

Auch der Spannungsbogen war meiner Meinung nach nicht ganz ideal aufgebaut, denn hier kam es immer wieder zu eigentlich vermeidbaren Längen. Ich wollte zwar grundsätzlich gerne wissen, wie die Geschichte schlussendlich ausgeht, richtig atemlose Spannung konnte sich bei mir aber einfach nicht aufbauen. Selbiges gilt auch für die Rückblenden und Wiederholungen, die grundsätzlich nicht völlig fehl am Platz sind und eigentlich wichtige Infos beinhalten, doch in der vorhandenen Menge einfach meinen Lesefluss unterbrochen haben.

 

Fazit

In diese Geschichte ist mit Sicherheit viel Arbeit geflossen, mir persönlich war das Ganze aber einfach ein wenig zu konstruiert, worunter schlussendlich die Spannung gelitten hat. Wer mit Carolins Art zurecht kommt, dem wird das Buch eventuell besser gefallen, ich werde mich aber an die Fortsetzung vermutlich eher nicht heranwagen.

Dafür vergebe ich drei Bücherstapel.