Rezension

Etwas zuviel Rassismus

Drei Kameradinnen -

Drei Kameradinnen
von Shida Bazyar

Bewertet mit 4 Sternen

3 KAMERADINNEN von der Autorin
Shida Bazyar

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021
Was Freundschaft bedeutet, wenn die Gegenwart Feuer fängt. 
In ihrem neuen Roman erzählt Shida Bazyar voller Wucht und Furor von den Spannungen und Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und von drei jungen Frauen, die zusammenstehen, egal was kommt. Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt.

Das Cover ist ein Blickfang und weckt grosses Interesse an die Geschichte. Die Autorin Shida Bazyar schreibt über wichtige Themen, die man in unserem Alltag leider immer wieder erlebt. Es wird ausschliesslich über rassistische, feministische und ausländerfeindliche Vorurteile und Benachteiligungen geschrieben.
Drei Freundinnen mit unterschiedlichen Migrationshintergrund und täglichen Rassismus. Obwohl die Inhaltsangabe auf dem Cover mein Interesse geweckt hatte, konnte ich leider von Beginn an mich nicht an den sprunghaften und übergangslosen Schreibstil der Autorin gewöhnen. Während sie bei den drei Hauptcharaktere das sogenannte Schubladendenken bei der weißen Bevölkerung anprangert, macht sie genau das gleiche. Alle drei Protagonistinnen waren mir mehr oder weniger unsympathisch, daher konnte ich während der gesamten Geschichte nicht zu ihnen durchringen, obwohl ich mit ihnen mitgelitten habe. Leider habe ich bis zum Schluss nicht herausgefunden aus welchen Ländern die jungen Frauen mit ihren Familien geflohen sind.