Eulen am Karmesinhof
Bewertet mit 4 Sternen
Das Buch hat mich ziemlich zwiegespalten zurückgelassen. Schreibstil und Worldbuilding haben mir so gut gefallen wie schon beim ersten Teil der Sonnenfeuer-Ballade-Trilogie. Mit der Reise an den Karmesinhof der Monarchin gab es auch mehr zu beschreiben und zu sehen als im durch Schneemassen abgeschlossenen Herbergen-Setting des ersten Bandes. Stand dort noch ein Mordfall im Mittelpunkt, gilt es für Sintha und Arez nun das Rätsel zu lösen, wer sich hinter der Stimne in den Schatten verbirgt, die Arez' Bruder in den Tod getrieben hat. Im Zentrum des Verdachts stehen schnell die sogenannten Eulen, vier mächtige Angehörige des Hofs.
Die Geschichte hatte immer dann ihre Stärken, wenn die Handlung weiter auf der Spur der Rätsel voranschritt. Auch Sinthas Herkuft als letzte Onyde rückte erneut ins Zentrum und sorgte fürs spannende Momente.
Gar nicht gefallen hat mir aber über weite Strecke die Beziehung zwischen Sintha und Arez, die dafür sorgte, dass mir Arez regelrecht unsympathisch wurde. Lange Zeit steigert er sich in Vorwürfe an Sintha wegen des Todes seines Bruders starrköpfig hinein, um dann plötzlich umzuschwenken, Sintha aber weiter zu bevormunden und alle paar Seiten über seine Schulter zu werfen oder einzusperren. Ich hätte mir echt gewünscht, dass Sintha mit dem Minnesänger oder dem süßen Irrlicht durchbrennt.
Dennoch gab es einige interessante Wendungen, die mich neugierig auf den Fortgang der insgesamt guten Geschichten gemacht haben.