Rezension

Europäische und arabische Verstrickungen

Fünf plus drei - Arne Dahl

Fünf plus drei
von Arne Dahl

Bewertet mit 4 Sternen

Sam Berger arbeitete in der Vergangenheit für die schwedische Polizei. Seit einem Vorfall ist Sam Berger derzeit nicht mehr bei der Polizei. Doch einen neuen Fall erfordern seine Fähigkeiten. Somit beauftragt sein alter Chef  August Steen den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Carsten aufzuspüren, der untergetaucht ist. Da die offenen Ermittlungen von Seiten Sams riskant fragwürdig sind, soll er undercover ermitteln. Seine Kollegin Molly Blom liegt im Koma. Plötzlich taucht Molly bei Sam auf, und beide beginnen, Carsten zu finden. Ein entführtes Mädchen spielt ebenso eine Rolle in diesem Fall.

Arne Dahl schreibt mit bildhafter, spannender und komplexer Erzählweise. Wenn man aber die Vorgeschichten aus den vorherigen Bänden einer Reihe nicht kennt, dann kann anfangs ein Krimi zäh und langweilig werden. Vor allem dann, wenn man die Hintergründe der Hauptprotagonisten Molly Blom und Sam Berger nicht kennt. Bei diesem dritten Band der Reihe kommt hinzu, dass einigen Figuren auftauchen, die die Übersicht verschwimmen lassen, so dass man selbst einen Stammbaum erstellt, welche Person in irgendeinem Zusammenhang gehören. Dennoch wird dieser Fall komplex und spannend erzählt, weil man als Leserin in komplexe Figurenkonstellationen hineingezogen wird, die wiederum zu Spekulationen und Fragestellungen verleiten lassen. Ab der Mitte der Geschichte nimmt das Erzähltempo zu, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Figur Molly Blom ist ambivalent aufgrund ihrer Vergangenheit und Familiengeschichte. Sam Berger dagegen wirkt einerseits professionell und bodenständig in seiner Arbeit, andererseits emotional und nachdenklich in seiner privaten Rolle. Carsten, der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter stellt eher eine Figur dar, die nichts zu verlieren hat. Eine emotionslose, egoistische und teilweise kriminelle Figur.

Der dritte Teil des Ermittlerduos Molly Blom und Sam Berger lässt auf eine Fortsetzung vermuten. Einfacher im Hinblick auf die Figuren Molly und Sam wäre es gewesen, wenn man im Vorfeld die beiden Vorgängerbücher „Sieben minus eins“ und „Sechs mal zwei“ gelesen hätte. Wenn es eine Fortsetzung geben sollte, kommt aber in den nächsten Band sicherlich gut hinein.

Mein Fazit aus diesem Krimi inmitten einer Reihe ist, dass ich mir vorgenommen habe, die beiden Vorgängerbücher noch nachträglich zu lesen, und diesen Band ebenso ein zweites Mal zu lesen.