Rezension

Ewig währt am längsten, oder doch nicht?

Die Ewigen - V. S. Gerling

Die Ewigen
von V. S. Gerling

Bewertet mit 5 Sternen

Für den Millionär Maximilian Kirchner bricht die Welt  zusammen, als seine geliebte Frau Sophie elendig an den Folgen eines Krebsleidens stirbt. Sein einziger Lichtblick ist seine Tochter Emma, die er vor solch einer grausamen Krankheit schützen will. Sinnvoll möchte er ein Vermögen dafür ausgeben und die Suche nach einem Heilmittel vorantreiben. In dem Molekularbiologen Professor Krohn, findet er den geeigneten Kandidaten, der ihn durch seine Kompetenz zu überzeugen weiß und ihm seine Vision erfüllen könnte. Doch Krohn entdeckt mehr, er findet den Schlüssel für das ewige Leben. Nur leider kann sich das nicht jeder leisten. Die Elite des Geldadels, der Politik und ganz engen Freunden ist es nur vergönnt,  sich solch einer Behandlung zu unterziehen. Rein zufällig stößt der Hacker Klaus Richter im Netz auf diese unglaubliche Geschichte und löst durch eine medienwirksame Veröffentlichung einen Sturm der Entrüstung aus. Unruhen und  Gewalt brechen aus, als die Menschen erfahren, dass unter ihnen auch diejenigen sind, die das Land in eine wirtschaftliche Krise geführt haben. Doch plötzlich entwickelt sich das Projekt der Ewigen zu einem Fiasko und Kirchner gerät in einen Strudel, den er nicht mehr aufzuhalten weiß.    

„Die Ewigen“ ist ein faszinierender und äußerst spannender Wissenschafts-Thriller, der mich von der ersten Sekunde an durch die fesselnde und tolle Erzählweise und den gut durchdachten und spannenden Aufbau der Geschichte  überzeugen konnte. Der Start ins Buch erfolgt  durch eine sehr bildliche und blutige Eröffnung des Thrillers und man ist geschockt von dieser Szene. Eine ahnungsvolle, beängstigende und bedrückende Atmosphäre entsteht. Sofort fragt man sich, wie dieser Ausschnitt in das Geschehen hineingehören  und was es mit der Diagnose von Sophie zu tun haben könnte. Nach all dem Leid, dass Maximilian Kirchner mit seiner Frau erlebt hat, kann man seine Motivation, ein Heilmittel gegen Krebs zu finden, schon verstehen, doch was sich dann aus seiner Vision und deren Verwirklichung entwickelt, entbehrt jeder Vorstellungskraft.  Die Gier nach Macht, Einfluss und Reichtum gewinnt die Oberhand und  aus vermeintlichen Freunden werden Feinde. Hier passt der Spruch perfekt, dass Geld den Charakter verdirbt. V.S. Gerling  versteht es außerordentlich gut diese Emotionen und die treibende Kraft  seiner faszinierenden und authentischen Charaktere rüberzubringen. Nicht jede Entwicklung ist von Erfolg gekrönt und so wartet man eigentlich von Anfang an ahnungsvoll darauf, dass der Word Case eintritt. Unglaubliche Szenarien spielen sich hier ab und man fiebert quasi  auf ein, wenn möglich, gutes Ende hin.

Seinen Protagonisten mutet der Autor viel zu. Max Kirchner, der Selfmade-Millionär, der verlässlich, verantwortungsbewusst und voller Visionen und Energie steckt, beginnt sich genauso wie sein Finanzberater Eppstein während der Geschichte zu  verändern. Das Unmögliche wird von Professor Krohn gefordert und er  verkörpert hier sehr gekonnt und realitätsnah einen  Wissenschaftler, der sich nach Anerkennung und einer Auszeichnung für seine Entdeckung sehnt. Der Fels in der Brandung und das Gewissen im Thriller ist hier der Freund  von Maximilian und Sicherheitsberater Patrick Faber. Für mich ist er im Buch die herausragende Persönlichkeit, dessen Mut und  Konsequenz man bei seinen Handlungen bewundert. Bis zum Schluss ist man gespannt darauf in welche Richtung ihre Wege gehen werden.

Mein Fazit:

Mit „Die Ewigen“ hat mir V.S. Gerling sehr gekonnt beste Thrillerunterhaltung geboten. Ein faszinierendes Thema wurde hier spannend und aufregend rübergebracht und liefert einem viel Diskussionsstoff. Für diesen äußerst gelungenen Roman vergebe ich 5 verdiente Sterne!

Kommentare

hobble kommentierte am 16. August 2018 um 06:14

Was fürs Wunschregal