Rezension

ExtraOrdinär – eine faszinierende Grundidee mit viel Potenzial, das nicht ganz ausgeschöpft wurde

Vicious - Das Böse in uns - V. E. Schwab

Vicious - Das Böse in uns
von V. E. Schwab

Bewertet mit 3 Sternen

Eine spannende Grundidee und faszinierende Charaktere, doch meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.

Meine Meinung:

Die Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend und bereits kurz nach dem Start hatte mich die Story gefesselt, auch dank des geheimnisvollen und morbiden Settings der Auftaktszene. Die Grundidee der Story ist extrem spannend: Zwei Ausnahmestudenten forschen an dem Phänomen der „ExtraOrdinären“ – Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Für sich genommen nichts Neues, aber der Ansatz – eine Art Mischung aus „Heroes“ und „Flatliners“ – empfinde ich als sehr vielversprechend. Schnell wird klar, dass die beiden Protagonisten Victor Vale und Eli Cardale (alias „Eli Ever“) einiges gemein haben, und zugleich doch grundverschieden sind. Kein Wunder also, dass die Reibung der Beiden nicht nur kreative Prozesse befeuert, sondern früher oder später auch für genügend Hitze sorgt, um den Prozess zum „explodieren“ zu bringen.

Wie gesagt war ich sehr schnell sehr angefixt von dieser Story und den außergewöhnlichen Charakteren, die V. E. Schwab hier erschaffen hat. Allerdings gab es einen Punkt, an dem die Geschichte für mein Empfinden immer mehr auf der Stelle getreten ist und immer weiter auf das Duell Vicious vs. Ever zurechtgedampft wurde. Hier hätte es für meinen Geschmack mehr „drum herum“ geben dürfen, mehr von der Grundidee der Extraordinären, mehr Verstrickungen, mehr Haupthandlungsstränge. Wahrscheinlich ist das „nur“ subjektives Empfinden, aber ich hatte mir da irgendwie mehr erhofft. Nach einem für mich eher enttäuschenden Mittelteil hat mich die Story dann erst wieder kurz vor dem Finale so richtig gepackt, in dem es zum erwartbaren Showdown kommt, den die Autorin für meinen Geschmack sehr geschickt entwickelt hat.

Trotz meiner nicht erfüllten Erwartungen an dieses Buch haben mir die hier präsentierten Charaktere sehr gut gefallen. Sie sind wahrlich außergewöhnlich - in allen Dimensionen dieses Wortes! Sie sind mir zwar nicht wirklich sympathisch, aber wissen zu überzeugen und zu überraschen. Lediglich eine einzige Figur hat mir von Beginn an und vollkommen gut gefallen: die toughe Sydney Clarke!

Auch wenn mich dieser Auftaktband nicht so begeistern konnte wie erhofft, bieten die Grundidee und die Charaktere dennoch ein sehr großes Potenzial für weitere Bände, denen ich gerne noch eine Chance geben werde.

 

FAZIT:

Eine spannende Grundidee und faszinierende Charaktere, doch meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.