Rezension

Fabelhaft erzählter, humorvoller Klassiker

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze -

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze
von Lissa Evans

Bewertet mit 5 Sternen

Drei clevere Kinder, eine schüchterne Dame mittleren Alters und ein launischer, müffelnder Kater spielen die Hauptrollen in Lissa Evans‘ neuem Buch, das sich liest wie ein englischer Kinderbuchklassiker. Tatsächlich hat sich die Autorin inspirieren lassen von der 1902 erschienenen Geschichte „Five Children and It“, in der es auch ums Wünschen geht und um die Probleme, die entstehen, wenn ein Wunsch unbedacht oder unpräzise ausgesprochen wird. 

Die Geschwister Ed und Roo sollen fünf Tage bei ihrer ältlichen Nachbarin, Miss Filey, verbringen. Was sich zunächst anhört wie eine Strafe, entpuppt sich bald als ein Riesenabenteuer, denn die Kinder finden gemeinsam mit dem neuen Nachbarsjungen Willard ein paar unbenutzte Geburtstagskerzen. Zündet man eine davon an, erfüllt sie den dabei ausgesprochenen Wunsch, und zwar solange, wie die Kerze brennt, und das dauert in der Regel viereinhalb Minuten. 

Problematisch wird die Sache, als Miss Filey mit dem Wünschen an der Reihe ist und nicht mehr zurückkommt. Jetzt brauchen die Kinder Mut, Vertrauen und zündende Ideen, damit die Sache noch ein gutes Ende nimmt. 

„Wished“, so der Titel des Originals, überzeugt mit viel Phantasie, unvorhersehbaren Wendungen, feinstem englischen Humor und überaus geschliffenen Dialogen. 

Abschließend sei bemerkt, dass dieses fabelhafte Buch einen treffenderen deutschen Titel verdient hätte; und auch bei der Umschlagillustration hätte sich ein bisschen mehr Mühe gelohnt.