Rezension

facettenreiche Anthologie

Stille Nacht, tödliche Nacht - Michael Böhm, Wolfgang Kemmer, Arnold Küsters, Roland Lange, Nicola Lux, Heidi Möhker, Astrid Plötner, Jennifer Rendla, Andrea Z. Rhein, Maria Rhein, Nina Röttger, Christine Bonvin, Connie Roters, Claudia Schmid, Thomas Schrage, Petra Tessendorf, Cecile Ziemons, Reimer Boy Eilers, David Frogier de Ponlevoy, Heike Gellert, Sylvia Grünberger, Rainer Güllich, Dieter Hentzschel, Christiane Höhmann

Stille Nacht, tödliche Nacht
von Michael Böhm Wolfgang Kemmer Arnold Küsters Roland Lange Nicola Lux Heidi Möhker Astrid Plötner Jennifer Rendla Andrea Z. Rhein Maria Rhein Nina Röttger Christine Bonvin Connie Roters Claudia Schmid Thomas Schrage Petra Tessendorf Cécile Ziemons Reimer Boy Eilers David Frogier de Ponlevoy Heike Gellert Sylvia Grünberger Rainer Güllich Dieter Hentzschel Christiane Höhmann

Es finde, es ist immer schwierig, eine Rezension zu einer Anthologie zu schreiben. Das Hauptthema ist zumeist festgelegt, wie hier „Weihnachten“, ebenso das Genre. Die Anzahl der Geschichten macht es nahezu unmöglich, auf jede einzelne detailliert einzugehen, ohne den Rahmen zu sprengen, den der übliche Blogleser gewohnt ist.

In diesem Adventskalender finden sich 24 kurze Krimis, die durch ihre Vielfalt überraschen. Das bezieht sich nicht nur auf die Tatmotive, sondern auch die Perspektiven, aus denen die Geschichten geschildert sind. Die meisten Geschichten warten mit mindestens einer überraschenden Wendung auf, die den Leser in ihren Bann ziehen und auch teilweise emotional mitreißen.

Während man auf der einen Seite mit dem Täter mitfühlt und ihm aufgrund der erlittenen Erniedrigungen sogar viel Erfolg bei seinem Plan wünscht, treibt es einem z.B. einen dicken Kloß in den Hals, wenn man mitverfolgt, wie sich ein Weihnachtsmann auf seiner Flucht nach einem missglückten Bankraub plötzlich im Krankenzimmer eines sterbenden Jungen wiederfindet.

Und wenn auf skurrile Weise aus dem Täter ein Opfer wird, bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke. Mit einem solchen Facettenreichtum hatte ich bei diesem Buch ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Auch wenn es der Untertitel aussagt, beinhaltet nicht jede Geschichte einen Mord. Das tut dem Gesamteindruck aber überhaupt keinen Abbruch. Somit ist diese Anthologie sicherlich nicht nur auf die Vorweihnachtszeit beschränkt, sondern zu jeder Jahreszeit eine Empfehlung wert.