Rezension

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Fällt ggü. dem ersten Teil etwas ab, ohne zu enttäuschen

Tödliche Camargue
von Cay Rademacher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Roger Blanc darf in seinem zweiten Fall nicht scheitern, was dieser etwas konstruierten Story die zuvor authentische Art der Rademacher Krimis ein wenig raubt. Liest sich wieder ganz gut, ist auch sicher zumeist spannend, jedoch mit unbefriedigendem Schluss. Man hätte hier eventuell ohne Happy End arbeiten sollen.

Cay Rademacher ist beim zweiten Fall seines Ermittlers Roger Blanc seiner Linie treu geblieben und schreibt erneut einen Sommerkrimi, der nicht zu Kompliziert oder überladen ist.

Wie gewohnt hält er die Zahl der verstrickten Charaktere in einem annehmbaren Maß und beschreibt diese auch hier nicht zu umschweifend. Es liest sich wieder herrlich leicht, doch ist es der Fall selbst, der den zweiten Teil für mich nicht ganz so schön darstellt, wie es in seinem Ersten noch der Fall war.

Es ist grotesk, Blanc fängt an den Tot eines Mannes zu untersuchen, der von einem Stier aufgespießt wurde und leider ist mein erster Eindruck, dass ein Kommissar der Mordkommission eigentlich nie die Nase an den Fall bekommen würde. Rademacher musste hier etwas basteln um zu seinen stärken übergehen zu können und das merkt man leider.

Im weiteren Verlauf wird es spannender, denn der Autor besinnt sich auf seine Erfahrungen und mischt echte Begebenheiten unter den ganzen Fall. Ein verschwundenes Gemälde des Malers Vincent van Gogh und ein paar düstere Vergangenheiten einiger Charaktere spielen ineinander und lassen anständig Spannung aufkommen.

Leider sind auch hier die Motive stets so konstruiert, dass man sie nicht glauben kann. Die Spannung lebt eigentlich recht bald nur davon, dass der Leser nicht weiß, ob es Blanc gelingt das Gemälde wieder aufzutreiben.

Am Schluss ist man der Meinung, dass Rademacher seinen Ermittler Blanc auflaufen lässt und es keinen Mörder gibt, dafür aber ein Gemälde. Dann geht dieser Story jedoch etwas die Luft aus, denn das Kunstwerk taucht nicht wieder auf, dafür wird aber ein Mörder gefasst.

Es hätte irgendwie Größe gehabt, wenn Rademachers Roger Blanc einen Unfall bewiesen hätte, diesen aber zurück hält um ein Gemälde aufzutreiben. Erfolglos. Leider will er für seinen Kommissar den Erfolg und biegt sich die Story auf den letzten sechs Seiten hin.

Schade. Blanc hätte ruhig bei seinem zweiten Fall scheitern dürfen. Man hätte es ihm nicht übel genommen und es wäre für die kommenden Bücher sicher gut gewesen, nicht zu wissen, ob Blanc sich in der Provence halten kann.