Rezension

Fallanalytiker Abel erneut auf Mörderjagd

Blutdämmerung - Rainer Löffler

Blutdämmerung
von Rainer Löffler

Durch Zufall macht ein Pärchen beim Tauchen in einem See eine verstörende Entdeckung. Die Leichen von fünf fest in Folie eingewickelten, verstümmelten Bräuten lassen auf einen extrem psychopathischen Mörder schließen. Ein Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel und seine Partnerin Hannah Christ, die umgehend den Kölner Kollegen unterstützend zur Seite eilen. Die Ermittlungen ergeben Erschütterndes und schon wieder wurde ein junges Mädchen entführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für Abel und seine Kollegen, die sich nebenbei auch noch privat vor nicht geringen Problemen sehen.

Meine Meinung:

Schon gleich nach Beendigung von „Blutsommer“, dem ersten Teil der Abel-Reihe, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung, die nun endlich erhältlich ist. Und Rainer Löffler hat es ein weiteres Mal geschafft, mich absolut zu begeistern.

Noch interessanter und vielschichtiger wird seine Hauptfigur, die sowohl durch Rückblenden in seine Vergangenheit als auch die aktuellen Probleme mit Ex-Frau, der Entfremdung seiner Kinder und neuer Liebe ein Format gewinnt, das in Ermittler-Krimis seinesgleichen sucht. Hannah kommt ein wenig kurz, jedoch erhält der Leser diesmal auch Einblick in das problembehaftete Leben von Hauptkommissar Greiner. Die ganzen persönlichen Verwicklungen nehmen aber nicht überhand, sondern ergänzen die Story perfekt.

Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem wirklich kniffligen Fall. Erneut erhält der Leser durch Rückblenden in die Vergangenheit des Täters einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern. Dieser ist dergestalt, dass zwar nicht viele Alternativen für die Lösung des Falles bleiben, es der Autor aber dennoch schafft, eine überraschende Wendung einzubauen. Gerade die Passagen aus Tätersicht verursachen Gänsehaut, während man zwischen Mitleid, Unverständnis und Abscheu schwankt.

Neben der Aufdeckung des Täters geht es aber auch um die Rettung des letzten Opfers und diese jagt den Puls bis zur letzten Seite enorm in die Höhe. Überhaupt weist das Buch absolut keine Längen auf und bietet durchgehend Spannung auf sehr hohem Niveau.
Davon abgesehen, dass es in Deutschland im Sommer kaum möglich sein wird, im TV das Dschungelcamp zu sehen, enthält das Buch auch überdurchschnittlich viele Fehler, die dem Korrektorat entgangen sind. Das kann man jedoch natürlich dem Autor nicht anlasten.

Ich kann daher allen Thriller-Liebhabern guten Gewissens eine klare Empfehlung für diese packende neue Herausforderung für den Fallanalytiker Martin Abel aussprechen.