Rezension

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Falle, um zu fliegen

Das Wörterbuch des Windes - Nina Blazon

Das Wörterbuch des Windes
von Nina Blazon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Swea und Henrik sind für ihre zweite Hochzeitsreise nach Island gefahren, doch während eines Ausflugs findet Swea heraus, dass ihr Mann sie betrügt. Sie lässt Henrik am Weg stehen und braust mit dem Mietwagen davon. Dabei hat sie eine Beinahekollision mit einem Pferd und landet im Straßengraben.

Zum Glück passiert der Unfall in der Nähe von Einar Palssons Haus. Einar, der bis vor kurzem als Lehrer in Deutschland gelebt hat, nimmt Swea bei sich auf, denn eine Rückkehr ins Hotel kommt für Swea nicht in Frage. Sie beschließt, vorerst nicht nach Hause zurückzufliegen und erst einmal ihr Leben zu überdenken. Will sie wirklich nach Deutschland zurückkehren und den Rest ihres Lebens als Bankangestellte und Ehefrau des mehr oder weniger erfolgreichen Künstlers Henrik verbringen? Hat sie sich nicht die letzten Jahre selbst verleugnet, immerhin wollte sie selbst als junge Frau Malerin werden und gab ihre Ambitionen auf, damit ihr Mann die seinen ausleben kann.

Von Tag zu Tag verändert sich Swea mehr, sowohl äußerlich als auch in ihrem Denken. Sie genießt die Freiheit, sich so zu geben, wie ihr der Sinn danach steht. Schnell lernt sie Leute kennen und bekommt dank ihrer neuen Freundin Lif Zugang zur Künstlerszene in Reykjavik. Sie beginnt Isländisch zu lernen und findet einen Aushilfsjob, denn sie muss dringend Geld verdienen, da Henrik und ihr Vater die gemeinsamen Konten in Deutschland gesperrt haben, bis Swea wieder zur Vernunft kommt...

„Das Wörterbuch des Windes“ ist ein spannender und einfühlsamer Roman über verschlungene Lebenswege, Entscheidungen und die Möglichkeiten, die das Leben in jedem Lebensalter bietet. Darüber hinaus erfährt der Leser viel über Island und seine Bewohner. Nina Blazon hat es geschafft, mich mit der Handlung immer wieder zu überraschen. Den Mittelteil habe ich als etwas zäh empfunden und ich fand es wenig glaubhaft, dass Swea in solcher Rekordzeit Isländisch gelernt haben soll. Aber alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen.