Rezension

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Falsche Entscheidungen und ein Leben in Lüge

Der Papierpalast
von Miranda Cowley Heller

Bewertet mit 4 Sternen

 

In M.Cowley Hellers Roman “Der Papierpalast“ erzählt die Autorin die Geschichte von Elle Bishop. Die Handlung findet eigentlich nur an einem Tag im Sommer in der alljährlichen Familienferienresidenz am Cape Cod - dem Papierpalast oder besser der Papphütte statt. Elle betrügt ihren Ehemann Peter mit Jonas ihrer großen Liebe und Jugendfreund seit der Kindheit. In abwechselnden Kapiteln erfahren wir wie Elle aufgewachsen ist, wie ihre Mutter beschäftigt mit sich selbst oder ihren Männern ihre beiden Töchter vernachlässigte, das gleiche gilt für den Vater der beiden, konstante Freude und Geborgenheit bringen eigentlich nur die Großeltern väterlicherseits und die alljährlichen Sommerurlaube im Papierpalast. Bis schließlich der Stiefbruder Conrad mit in die Ferien und in die Familie kommt und für Elle der Horror beginnt. Zu dieser Zeit lernt sie Jonas kennen und beide Teenies verlieben sich ineinander. Nach einem schicksalträchtigen Segeltörn, bei dem Conrad ertrinkt, teilen Elle und Jonas ein schrechliches Geheimnis, aber nicht mehr ihre Gefühle. 

Jahre später heiratet Elle Peter, der ihr Geborgenheit und Liebe gibt und der perfekte Mann zu sein scheint, aber Elle teilt nicht ihre ganze Geschichte mit Peter und ihre Ehe basiert auf einer Lüge. Sie haben drei gemeinsame Kinder und verbringen ebenfalls ihre Ferien am Cape Cod - bis zu diesem alles entscheidenden Abend.

Cowley Heller hat in die vermeintliche Sommer- Liebes- Geschichte viel harten Tobak gepackt: Scheidung, Trennung, familiärer Missbrauch, Tod, Krankheit, Vernachlässigung. Beinahe alle Figuren des Romans handeln für mich nicht nachvollziehbar und entwicklen sich kaum während des Romans. 

„Wir sind keine Familie der Feiglinge. Wir stellen uns unseren Ängsten.“, das trichtert Wallace, Elles Mutter ihren Kindern ein und sie legt es auch sich selbst auf. Manchmal sind die Ereignisse die Elle und ihrer Schwester Anna während ihrer Kindheit und Jugend zustoßen, fast nicht zu lesen. Jahrzehnte kämpft Elle wegen ihrer falschen Entscheidungen und Lügen gegen ihre Liebe zu Jonas an - als sie sich endlich vergeben kann, trifft sie meinem Empfinden nach wieder die falsche Entscheidung - auch wenn man meinen könnte das Ende des Romans sei offen. Es ist eine tragische, melancholische Geschichte, trotzdem spürt man aber auch beim Lesen den Sommer am Meer - oder besser man spürt das der Sommer am Meer bald zu Ende ist - bittersüß.

Peebee0815vor ein paar Sekunden

In M.Cowley Hellers Roman “Der Papierpalast“ erzählt die Autorin die Geschichte von Elle Bishop. Die Handlung findet eigentlich nur an einem Tag im Sommer in der alljährlichen Familienferienresidenz am Cape Cod - dem Papierpalast oder besser der Papphütte statt. Elle betrügt ihren Ehemann Peter mit Jonas ihrer großen Liebe und Jugendfreund seit der Kindheit. In abwechselnden Kapiteln erfahren wir wie Elle aufgewachsen ist, wie ihre Mutter beschäftigt mit sich selbst oder ihren Männern ihre beiden Töchter vernachlässigte, das gleiche gilt für den Vater der beiden, konstante Freude und Geborgenheit bringen eigentlich nur die Großeltern väterlicherseits und die alljährlichen Sommerurlaube im Papierpalast. Bis schließlich der Stiefbruder Conrad mit in die Ferien und in die Familie kommt und für Elle der Horror beginnt. Zu dieser Zeit lernt sie Jonas kennen und beide Teenies verlieben sich ineinander. Nach einem schicksalträchtigen Segeltörn, bei dem Conrad ertrinkt, teilen Elle und Jonas ein schrechliches Geheimnis, aber nicht mehr ihre Gefühle. 

Jahre später heiratet Elle Peter, der ihr Geborgenheit und Liebe gibt und der perfekte Mann zu sein scheint, aber Elle teilt nicht ihre ganze Geschichte mit Peter und ihre Ehe basiert auf einer Lüge. Sie haben drei gemeinsame Kinder und verbringen ebenfalls ihre Ferien am Cape Cod - bis zu diesem alles entscheidenden Abend.

Cowley Heller hat in die vermeintliche Sommer- Liebes- Geschichte viel harten Tobak gepackt: Scheidung, Trennung, familiärer Missbrauch, Tod, Krankheit, Vernachlässigung. Beinahe alle Figuren des Romans handeln für mich nicht nachvollziehbar und entwicklen sich kaum während des Romans. 

„Wir sind keine Familie der Feiglinge. Wir stellen uns unseren Ängsten.“, das trichtert Wallace, Elles Mutter ihren Kindern ein und sie legt es auch sich selbst auf. Manchmal sind die Ereignisse die Elle und ihrer Schwester Anna während ihrer Kindheit und Jugend zustoßen, fast nicht zu lesen. Jahrzehnte kämpft Elle wegen ihrer falschen Entscheidungen und Lügen gegen ihre Liebe zu Jonas an - als sie sich endlich vergeben kann, trifft sie meinem Empfinden nach wieder die falsche Entscheidung - auch wenn man meinen könnte das Ende des Romans sei offen. Es ist eine tragische, melancholische Geschichte, trotzdem spürt man aber auch beim Lesen den Sommer am Meer - oder besser man spürt das der Sommer am Meer bald zu Ende ist - bittersüß.