Rezension

Familie

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Bewertet mit 4 Sternen

„Es kommt vor, dass Menschen, die völlig unterschiedlich sind, sich finden und zusammentun, selbst wenn sie sich manchmal auf die Nerven gehen, aber das ist ganz normal und menschlich.“

Bett und Avery leben mit ihren alleinerziehenden Vätern an gegensätzlichen Seiten der USA, als Bett plötzlich eine E-Mail an Avery schreibt, in der sie ihr mitteilt, dass ihre Väter sich scheinbar ineinander verliebt haben und nun erwarten, dass auch die Mädchen sich anfreunden. Aber davon wollen die beiden überhaupt nichts wissen. Selbst als sie zusammen in ein Feriencamp fahren sollen, machen sie aus, dass sie sich dort nicht beachten und nicht miteinander reden werden. Doch in ihren Mails beginnen sie, sich Fragen zu stellen und sich kennenzulernen.

Zauberhaft, das war das erste Wort, das mir beim Lesen des Buches in den Sinn kam. Bett und Avery sind in ihren Mails so niedlich und brachten mich ständig zum Schmunzeln. Bett, die so draufgängerisch und wild ist, und Avery, die vorsichtig und ängstlich ist. Die beiden sind sehr unterschiedlich und sich doch so ähnlich, weil ihre Lebensumstände gleich sind. Beide wachsen nur mit einem Elternteil auf: ihrem schwulen Vater. Das bringt sie schon mal näher zusammen.

Der E-Mail-Wechsel zwischen den Mädchen ist witzig und erzählt so ganz nebenbei eine Geschichte. Das hat mir gefallen. Auch als alles anders kommt als erwartet, lassen sich Bett und Avery nicht unterkriegen und schmieden fleißig Pläne, um weiterhin zusammen sein zu können.

Ich mochte es, wie das Buch aufzeigt, dass Familie nichts mit Abstammung zu tun hat, sondern auch mal einfach so passieren kann, weil sich Menschen verstehen und nahe kommen. Das hat mir sehr gefallen. Eine wirklich schöne Geschichte über zwei sehr unterschiedliche Mädchen, die trotz aller Widerstände so was wie Familie werden. Schön!