Rezension

Familien- und Gesellschaftsportrait

Das Geheimnis der Grays - Anne Meredith

Das Geheimnis der Grays
von Anne Meredith

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch stammt aus dem Jahr 1932 und ist in meinen Augen weniger ein Krimi als ein Familien- und Gesellschaftsportrait.

Die Grays sind eine wohlhabende, aber auch leicht exzentrische und offenbar nicht sehr glückliche Familie, wobei das Familienoberhaupt Adrian Gray schon im ersten Satz des Buches ermordet ist.

 

Seine vielen erwachsenen Kinder werden dann in den folgenden Kapiteln abwechselnd vorgestellt.Ob Richard, Olivia, Amy, Ruth oder Brand, so richtig sympathisch ist mir keine Figur. Bei den Angeheirateten ist es auch nicht viel besser.

Die Handlung spielt sich in einem Landhaus zur Weihnachtszeit ab, aber besinnlich wird es nicht.

 

Im zweiten Teil gibt es einen Stilwechsel, indem es in Tagebuch wechselt. Man taucht ein in die Gedanken des Mörders. Ab dem dritten Teil wird es ein erzählerischer Stil.

 

Der Roman ist mehr interessant als wirklich spannend, mit Ausnahme vielleicht der Gerichtsverhandlung. Überzeugend ist der psychologische Ansatz.

 

Den Originaltitel „Portrait of a Murderer“ finde ich besser als den einfallslosen deutschen.

Die Autorin hat unter mehreren Pseudonymen geschrieben und galt als Vielschreiberin. Daher ist es doch beeindruckend, dass sie den Roman sorgfältig und genau geschrieben hat.