Rezension

Familienchaos in Venedig

Venezianische Liebe - Gisa Pauly

Venezianische Liebe
von Gisa Pauly

Bewertet mit 3 Sternen

Ein gelungenes Cover, im Hintergrund leicht verschwommen ein Teil der Skyline von Venedig, im Vordergrund dümpeln ein paar Gondeln im dunklen Wasser.

Marias Tochter will in Venedig heiraten und ihre Tochter Amelie überlässt ihr die Vorbereitungen der Hochzeit, wovon Maria total begeistert ist. Sie ahnt aber nicht, dass sie sich neben den Vorbereitungen auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss, was so überhaupt nicht geplant war. Da ist einmal Leander, angeblich umgekommen beim Tsunami in Thailand, der plötzlich auf dem Markusplatz steht und sich als Straßenmusiker verdingt und die Verwandtschaft, die auch so das ein oder andre Geheimnis hütet. Vergessene und verdrängte Gefühle erwachen zu neuem Leben, außerdem hat so mancher mit dem totgeglaubten Leander noch verschiedene Dinge zu klären…

„Venezianische Liebe“ ist nicht der erste Roman, den ich von Gisa Pauly gelesen habe, ich liebe die Sylt Krimis mit „Mama Carlotta“, die ich alle! verschlungen habe. Leider kommt dieser Roman nicht an diese Reihe heran, die Charaktere bis auf Cyrill bleiben insgesamt recht blass, oberflächlich und farblos. Die Handlung ist rasant, schnell und das geht zu Ungunsten der handelnden Personen, leider.

Die Idee dieses Verwirrspiels vor italienischer Kulisse ist ein toller Aufhänger für einen Roman, die zu Beginn skurrilen Beschreibungen der handelnden Personen, die dann aber leider nicht weitergesponnen und ausgearbeitet werden, das hat mich enttäuscht. Ein bisschen weniger „Action“ und mehr Farbe bei den Charakteren hätten der Handlung sicher gut getan.

Ein wenig versöhnt hat mich das Ende des Romans, das völlig überraschend war und mit dem ich so nicht gerechnet hatte, wenn auch das eine oder andere vorhersehbar war.