Rezension

Familiengeschichte mal anders

Jennissimo - Susan Mallery

Jennissimo
von Susan Mallery

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einer sehr unfairen Ehe kann Jenna endlich einen neuen Schritt wagen und eröffnet spontan eine Laden in ihrer alten Heimat Georgetown. Jahrelang hat sie in einer Restaurantküche unter ihrem Mann gekuscht, der sie nur runtergemacht hat. Dabei ist Jenna sehr kreativ und begabt, neue Kreationen zu kochen.
In ihrem Laden will sie das ausleben, zunächst ohne Plan.  Sie stellt Violet ein, die ihr als Vollzeitkraft helfen kann, und sich als wahrer Segen herausstellt.
Mit Violets Hilfe wird der Laden doch kein Flop, und alles könnte gut sein. Doch eines Tages geht die Tür auf, und ein Ehepaar kommt herein. Obwohl Jenna wusste, dass sie adoptiert ist, schockt sie die Wahrheit: Das sind ihre Eltern.
Nach 32 Jahren wollen sie ihre leibliche Tochter kennenlernen.
Das Familienchaos kann beginnen...

Ein bisschen anders als die Liebesromane von Susan Mallery (wie die Bücher über die Titan-Geschwister) ist "Jennissimo" auf jeden Fall. Aber auch erfrischen anders.
Die Autorin gibt den Protagonisten Zeit und Raum, sich zu entwickeln. War es sonst ein übliches Muster, dass Mann und Frau sich früh kennenlernen, aufgrund unglücklicher Umstände ihre Liebe nicht ausleben und am Ende alle glücklich und zufrieden sind, hat Jenna diesmal nicht gleich wieder einen Mann an der Backe. Im Gegenteil. Bewusst lehnt sie Männer ab, und landet schließlich mit dem Heiler nicht gleich beim zweiten Date im Bett.

Violet führt im Hintergrund daegen das aus, was wir sonst von der Autorin kennen. Sie verliebt sich, hat eine schwere Vergangenheit und kämpft dagegen an. Das steht der Beziehung natürlich im Weg, aber Violet versucht sich herauszuwinden. 

Wie gewohnt ist die Schreibweise sehr flüssig und angenehm. Das Buch ließ sich ratzfatz weglesen, es gab weder Holpersteine in Formulierungen noch in der Handlung.
Die Perspektiven wechseln zwischen Jenna, Violet und Jennas Adoptivmutter Beth hin und her, sodass man einen guten Rundumblick bekommt.

Der Klappentext könnte eventuell etwas verwirren, denn es scheint, als ob krampfhaft noch schnell die Liebesgeschichte erwähnt werden soll. Das ist schade, denn sie spielt zwar eine Rolle, aber bei weitem nicht so sehr wie sonst bei Susan Mallery.

Ich war sehr positiv überrascht von dem Buch und würde mich sehr freuen, noch mehr aus dieser Richtung zu lesen. Susan Mallery kann also mehr als den üblichen Liebesroman der Frau aus Amerika! Volle Punktzahl!