Familiengeschichte oder Krimi? - Beides!
Bewertet mit 4 Sternen
Der Großteil des Buches ist in der „Ich-Form“ formuliert. Der Autor erzählt von seiner Kindheit im kommunistisch geprägten Prag . Schon als Kind macht auch er sich Gedanken um die Schuldfrage. Wer hat den Großvater verraten? In den 1970iger Jahren, die gesamte Familie wohnt im Westen, macht er als Heranwachsender eine Entdeckungen, welche seine Kindheitstheorie in Frage stellt.
Schnörkellos und direkt formuliert Maxim Biller die Geschichte seiner Familie. Sechs Charaktere der Familie schildern ihre Perspektive zu den damaligen Vorgängen. Dem Autor ist es gelungen die Stimmungen in seiner Familie einzufangen. Zudem zeigt er antisemitische Strömungen im Kommunismus auf sowie er auch kurz das frauenfeindliche Benehmen in der tschechischen Filmindustrie erwähnt. Der Roman macht deutlich wie sehr ein diktatorischer Überwachungsstaat das private Familienleben beeinflussen kann, auch wenn die Familie es schafft dem Staat zu entfliehen.
Der Roman ist auf der Longlist des deutschen Buchpreises erschienen.