Rezension

Famliengeheimnisse

Dreck am Stecken - Alexandra Fröhlich

Dreck am Stecken
von Alexandra Fröhlich

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Buch lernen wir die Familiengeschichte von den vier Brüdern Johannes, Simon, Jakob und Philipp kennen. Die Jungs wachsen schon nicht gerade in einer unbedingt als "normal" zu bezeichnenden Familiensituation auf. Es ist schwierig, aber irgendwie kommen die Jungs durch. Auch wenn ihre Situation nicht einfach ist und von vielen negativen Dingen geprägt ist, kann sich jeder von ihnen ein gutes Leben aufbauchen - auch mit Hilfe ihres Opas. Und als dieser stirbt, erfahren sie aufeinmal einige überraschende Dinge. Und sie möchten nun mehr über seine und damit auch die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren. 

Das Buch ist sehr interessant. Der Titel kann sich schon auf einiges in diesem Buch beziehen, denn da haben einige "Dreck am Stecken".

Obwohl das Thema sehr ernst ist, habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert. Denn die Art und Weise wie die Geschichte aus der Sicht von Johannes erzählt wird, ist irgendwie amüsant. Es liegt nicht am Thema, das ist nämlich ernst. Aber wie diese Jungs sich immer durch die ganzen Lebenssituationen weiterhelfen, ist beispiellos und zeugt von Einfallsreichtum und einer hartnäckigen Art und Weise durchs Leben zu kommen und das zu erreichen, was man möchte. Und dazu sind alle Wege recht - egal ob legal oder nicht. Die vier Brüder - auch wenn sie eigentlich Halbbrüder sind -  halten ihr ganzes Leben zusammen, auch wenn ihre Lebenswege später zumindest räumlich auseinander gehen. Ich fand ihren Zusammenhalt sehr gut und positiv. Jeder hat zwar seinen individuellen Weg genommen, aber trotzdem waren sie für einander da, wenn es notwendig war. Die Erzählung wechselt zwischen dem "Damals" und  der heutigen Zeit "2008". Dazwischen werden noch Auszüge aus dem Tagebuch des Großvaters erzählt. Aber man kann dem Geschehen leicht folgen und kommt gut mit dem Wechsel der Zeiträume klar.

 Mir waren die Brüder sehr sympathisch, obwohl man ihre "Tätigkeiten" nicht unbedingt gutheißen kann. Aber ich konnte es teilweise nachvollziehen und es passte auch irgendwie zu ihnen. Sie waren ja sehr unterschiedliche Charaktere, aber sie haben sich sehr gut ergänzt. Die anderen Personen hatten eine interessante Vergangenheit und ihr Handeln ist schon sehr speziell. Sie sind für mich hier die eigentlich Bösen. 

Auch den Ausgang des Buches fand ich nachvollziehbar und schlüssig. Er passte gut.

Das Buch ist trotz der tiefgründigen Themen unterhaltsam und ich hatte schöne Lesestunden damit.