Rezension

Fantasievoll, aber oft langatmig

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär - Walter Moers

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär
von Walter Moers

Kurzbeschreibung:
Ein Blaubär, wie man ihn noch nicht gesehen hat, entführt die Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind: Den Kontinent Zamonien, wo die Intelligenz eine übertragbare Krankheit ist und die Sandstürme viereckig sind, wo hinter jeder Idylle eine tödliche Gefahr lauert und all jene Wesen hausen, die aus unserem alltäglichen Leben verbannt sind. Er begegnet Zwergpiraten und Klabautergeistern, Tratschwellen, der Berghutze Fredda oder Stollentrollen, durchstreift Zamonien von den Finsterbergen über die Süße Wüste bis Atlantis und folgt dabei stets seinem Motto „Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen“. In 13 ½ Lebensabschnitten kämpft sich der unerschrockene Held durch dieses märchenhafte Reich, in dem alles möglich ist- nur nicht die Langeweile.

Art des Buches:
Das Jugendbuch gehört in die Abteilung von Science-Fiction und Highfantasy und Funny Fantasy.

Cover/Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr. Alles ist schön schlicht gehalten. Doch die einfache Erscheinung täuscht, denn das Buch hat es in sich!
Einen Pluspunkt gibt es für die Landkarte von Zamonien. Durch sie verliert man nicht so leicht den Überblick und man weiß genau, wo Käpt’n Blaubär sich befindet.
Das Buch ist durchgehend illustriert, so tauchen immer wieder Zeichnungen von den Lebewesen und der Umgebung Zamoniens auf.

Schreibstil:
Das Buch ist eine Erzählung aus der Sicht von Blaubär. Hin und wieder spricht er den Leser direkt an oder macht Andeutungen auf die zukünftigen Leben, die ihm noch bevorstehen. Zwischendurch tauchen immer wieder Lexikoneinträge aus dem „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller auf, die die jeweiligen Lebewesen (oder andere besondere Dinge) Zamoniens genauer erklären.

Eigene Meinung:
„Ein Blaubär hat siebenundzwanzig Leben. Dreizehneinhalb davon werde ich in diesem Buch preisgeben, über die anderen werde ich schweigen.“ So beginnt das Vorwort von Käpt’n Blaubär.
Das Biografieähnliche Buch beginnt mit der Nicht-Geburt von Blaubär und seinem ersten Leben auf dem Piratenschiff der Zwergpiraten. Als erstes dachte ich: „Hä, wo bin ich denn hier gelandet?!“ Denn Blaubär erzählt so einige Sachen, die unwahrscheinlicher gar nicht sein könnten, aber es muss ja so gewesen sein, denn er würde uns Lesern ja niemals Humbug erzählen ;) Also habe ich mich auf die Geschichte noch etwas skeptisch eingelassen. Und es wurde sogar ziemlich gut! Allerdings störten mich einige Aspekte, so waren die Beschreibungen aus dem „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ seitenlang! Oft wurde viel unnützes Wissen hinzugegeben, das man getrost hatte weglassen können. Außerdem wurden die unlogischen Aspekte des Buches von Leben zu Leben schlimmer. Zum Glück kamen diese Aspekte am Ende doch noch zusammen und gaben ein logisches Ganzes, soweit Blaubärs Leben noch logisch sein kann ;)
Zwischendurch war das Buch meiner Meinung nach etwas schwach (zum größten Teil wegen den unwahrscheinlichen Dingen etc.), aber nie war es so, dass man es nicht mehr weiterlesen wollte.
Man lernt viele Personen kennen und bildet sich zu jedem eine eigene Meinung und erfährt trotzdem noch, ob Blaubär die jeweiligen Personen mochte oder nicht. Nie ähnelte eine Person einer anderen, es gab eine richtige Vielfalt an Charakteren! So war es einige Male auch so, dass ich Charaktere des Buches ins Herz geschlossen habe, die Blaubär nicht mag.

Fazit:
„Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ ist eine fantasievolle Geschichte, die sehr schön erzählt wurde. Allerdings gibt es von mir Abzüge wegen den langen Beschreibungen, die sich zogen wie Kaugummi und den unlogischen, dahin geklatschten Handlungen, die manchmal auftauchen.