Rezension

Fantasievoll-schräge Geschichte für Jugendliche

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen -

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
von T. J. Klune

Bewertet mit 4 Sternen

In Nick Bells Heimatstadt gibt es gleich zwei Außergewöhnliche, wie die Superhelden hier genannt werden. Einer davon ist ShadowStar, für den Nick schon lange schwärmt, als er eines Tages seinem Idol persönlich begegnet, beschließt Nick, selbst ein Außergewöhnlicher zu werden. Zunächst treibt ihn dabei die Hoffnung an, dass ShadowStar sich in ihn verlieben möge, später erweitert er die Liste seiner Gründe um den Schutz der gesamten Stadt, besonders seines alleinerziehenden Vaters, der als Polizist jeden Tag in Gefahr schwebt. Doch trotz der mehr oder weniger enthusiastischen Hilfe von Nicks Freund*innen gestaltet sich die Suche nach Außergewöhnlichen-Kräften eher schwierig.

"The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen" von T.J. Klune ist der Auftaktband einer fantastischen Trilogie für Jugendliche. Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen, auch mit Nick bin ich nicht sofort warm geworden. Der Protagonist hat ADHS, was seine Aufmerksamkeitsspanne extrem verkürzt und ihn nicht nur hibbelig sondern auch reichlich naiv und unüberlegt wirken lässt. Durch die gesamte Handlung hinweg zieht sich als roter Faden die Tatsache, dass Nick deutlich schneller spricht und handelt, als er denkt. Um ihn und seine Freunde kennen zu lernen, brauchte es beinahe ein Drittel des Buches, dieses Alltagsgeplänkel hat sich für mich reichlich lang gezogen angefühlt, so dass ich den Anfang als recht zähe empfunden habe.

Später ist es dem Autor doch noch gelungen, mich emotional in Nicks Leben versinken zu lassen und der leicht schräge Protagonist ist mir mehr und mehr ans Herz gewachsen. Obwohl ich zuerst dachte, die Geschichte bis zum Ende vorhersehen zu können, gab es zwischendurch eine überraschende Wende und die Spannung hat endlich an Fahrt gewonnen. Wie ich es von T.J. Klune erwartet habe, legt er seine Figuren liebevoll und ein wenig skurril an, den einfachen und dennoch fesselnden Schreibstil habe ich als passend für eine jugendliche Zielgruppe empfunden. Insgesamt mochte ich diesen Roman doch mehr, als ich es nach den ersten Seiten erwartet habe und spreche dafür gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach den etwas zähe in die Länge gezogenen Einstieg nahm die Spannung an Fahrt auf und ich bin emotional tief in der zauberhaften Geschichte mit ihren schrägen Figuren versunken. Diese unterhaltsame Jugendlektüre empfehle ich daher gern weiter.