Rezension

Fantasievolle, herzerwärmende Rätselgeschichte

Das Glashaus-Geheimnis -

Das Glashaus-Geheimnis
von Marie Braner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bei diesem Buch spürt man sofort, mit wie viel Liebe zum Detail Geschichte und Illustrationen entworfen worden sind. Da Marie Braner die Handlung nachträglich zu bereits vorhandenen ersten Motiven aus ihrem Portfolio konzipiert hat, ist auch der Entstehungsprozess außergewöhnlich und bot praktisch die Garantie, dass hier einfach alles perfekt zusammenpasst.

Beeindruckt hat mich, wie federleicht das Kernthema im Hintergrund – der Verlust eines nahstehenden Menschen – daherkommt. Die Trauer wird nie verdrängt und doch wirkt sie nicht niederdrückend, sondern als Quelle liebevollen Erinnerns. Dadurch ist Adele, die Rosa dieses letzte besondere Rätsel hinterlassen hat, so präsent, als wäre sie noch leibhaftig dabei, allein durch die Spuren, die sie mit ihrem Leben in den Herzen anderer hinterlassen hat.

Neben dem süßesten Affenmädchen aller Zeiten, der kleinen Uma, die auch auf dem Cover zu sehen ist, hat mich besonders das Miteinander von Figuren mehrerer Generationen überzeugt, darunter die Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Anabel und Rosa, und in Sami hat Rosa einen wirklich guten Freund.

Die Rätsel sind raffiniert erdacht und führen zu einem wunderschönen Geheimnis, wobei die Backstory dahingehend leider ein äußerst tragisches Unglück beinhaltet.
Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, sind die häufigen Verzögerungen: Es findet sich etliche Male ein Vorwand, warum es an Stellen, wo es endlich eine heiße Spur gibt, vorerst nicht mit den Nachforschungen weitergehen kann.

Insgesamt hat das Buch vor allem eine wunderschöne Atmosphäre, denn es sprüht nur so vor fantastischen Geschichten, Weltentdeckertum, Exotik, dem Glanz der Vergangenheit und den kostbaren Momenten der Gegenwart.

In einem Satz:

„Das Glashaus-Geheimnis“ ist eine fantasievolle, herzerwärmende Rätselgeschichte, die ich gern weiterempfehle.