Rezension

Fantasievolle Reise die nie an Spannung verliert

Francis, der fette Fee
von Claudia M. Frank

Francis ist nicht nur fett, er ist überhaupt der einzige dicke Fee. Die Anderen machen sich aus dieser Tatsache natürlich einen Spaß und so steht Francis nicht sehr gut vor seiner Angebeteten Djamila da. Der Fee macht sich enttäuscht auf die Suche nach dem einzigen anderen fetten Fee: seinem Vater, der jedoch vor Jahren verschwand. Auf der Suche begegnet er der Folfin Fabila (Folf = flauschiges und gemütliches Wesen mit spitzen Ohren) deren Verlobter verschwunden ist - er hat sich förmlich in Luft aufgelöst! Aber auch ihnen weniger wohlgesonnene Wesen leiden unter dem Verschwinden von Artgenossen… Vampire!

Francis & Fabila begegnen auf ihrer Suche vielen verschiedenen fantastischen Wesen deren Welt einfach nur erstaunenswert ist. Kleine Sandbären formen beständige Wände, funktionierende Züge und weiche Decken, Folfe leben in Mini-Villen und können ihre Fellfarbe wechseln. Es gibt noch viele mehr solcher faszinierender und noch nie dagewesener Wesen, aber ich will ja nicht vorgreifen ;) Die Autorin schafft auf jeden Fall eine magische und spannende Atomsphäre und versteht sich auf bildhafte Beschreibungen. Besonders gut gefallen hat mir die Mischung aus bereits bekannten magischen Wesen wie Feen und Zwergen und ganz neuen wie etwa die Folfe und die Sandbären. Auch die Vampire interpretiert sie neu, endlich sind sie mal nicht gutaussehend und unwiderstehlich :D

Abgesehen von der schön gestalteten Wesenswelt ist auch die Geschichte an sich flüssig geschrieben und hat mich bereits nach wenigen Seiten in ihren Bann gezogen. Es bleibt auch immer nachvollziehbar und logisch und besonders beim Schluss konnte das Buch nochmal punkten da es trotz turbulenter Handlung und unerwarteter Wendungen gut zu lesen ist, nicht an Spannung verliert und ich mir alle Details super vorstellen konnte – da schwächeln meiner Meinung nach Bücher ja oft, was hier überhaupt nicht der Fall ist.

Erwähnenswert sind noch die verschiedenen Perspektiven. Neben Francis & Fabila wird auch von zuhause aus der Feenwelt berichtet und auch andere Wesen kommen zum Einsatz. Obwohl diese zwar die Hintergrundhandlung bilden und die Hauptgeschichte nicht bremsen sollen (was sie auch nicht getan haben :) )  hätte ich mir die Geschichte hier ausführlicher gewünscht. Nichts desto trotz runden sie die Handlung ab, bieten Einblicke in andere Abenteuer und geben dem Leser auch ein paar Zusatzinfos. 

Gefallen hat mir außerdem noch, dass Freundschaft über alles steht und Francis seine Versprechen hält. So ist die Geschichte auf den ersten Blick nicht wahnsinnig tiefgründig, zeigt aber unterhaltsam und eindeutig um was es im Leben geht: Freunde & Familie.

Mein Fazit: Das Buch konnte mich vom Anfang bis zum Schluss packen, die kleine Lücke in der Hintergrundhandlung wird locker aufgewogen durch den fantasievollen und bildhaften Erzählstil der mitreißenden Story - gespickt mit Freundschaft und auch etwas Romantik. Ein Buch für das ich nie zu alt sein werde & zum Wiederlesen!