Rezension

fantastisches Buch mit suchtpotenzial

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Manche Großeltern lesen ihren Enkeln Märchen vor. Aber was Jacob von seinem Opa hörte, war etwas ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der abenteuerlustige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben, und von Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind.
Erst Jahre später, als sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt, erinnert Jacob sich wieder an die Schauergeschichten und entdeckt Hinweise darauf, dass es die Insel wirklich gibt. Er macht sich auf die Suche nach ihr und findet sich in einer Welt wieder, in der die Zeit stillsteht und er die ungewöhnlichsten Freundschaften schließt, die man sich vorstellen kann. Doch auch die Ungeheuer sind höchst real – und sie sind ihm gefolgt …

Ransom Riggs' Bestseller "Die Insel der besonderen Kinder" in der Filmausgabe zur Verfilmung von Tim Burton

© Quelle: DroemerKnaur

kurze Einblicke:

Mein Großvater hatte es bestimmt hundertmal beschrieben, aber in seinen Geschichten war das Haus stets ein freundlicher Ort gewesen - groß weitläufig, voller Licht und Lachen. Was jetzt vor mir stand, war keine Zuflucht vor Monstern, sondern selbst ein Monster, das leer und drohend von seinem Hochsitz auf dem Hügel zu mir herabstarrte. Bäume wuchsen aus zerbrochenen Fensterscheiben, und Weinranken nagten an den Wänden wie Antikörper, die sich auf einen Virus stürzen - als hätte die Natur selbst diesem Haus den Kampf angesagt. Aber das Haus schien unzerstörbar zu sein, es stand unerschütterlich aufrecht, trotz der schiefen Angeln und des löchrigen Dachs.
Seite 97

Dann traten wir hinaus auf eine große Wiese voller blühender Blumen. Dahinter reihte sich ein gepflegtes Beet an das andere. Wir hatten das Haus erreicht.
Staunend betrachtete ich es - nicht, weil es so scheußlich war, sondern weil es so schön war. Keine Dachschindel fehlten, und keine einzige Fensterscheibe war zerbrochen. Die Türmchen und Schornsteine ragten selbstbewusst in den Himmel. Der Wald, der die Mauern zu verschlingen gedroht hatte, hielt respektvoll Abstand.
Ich wurde einen Plattenweg entlanggeführt und dann über frisch gestrichene Stufen hinauf zu einer Veranda. 
...
Wir gingen durch einen Flur, der in meiner Erinnerung mit kaputten Möbeln vollgestopft war, an der Treppe vorbei, die nun auf Hochglanz poliert war und durch deren Geländer mich neugierige Blicke verfolgten, und durchquerten das Esszimmer. Der wie Schnee herabgerieselte Gips war verschwunden. Stattdessen stand dort ein langer Holztisch, umgeben von Stühlen. Es war dasselbe Haus, durch das ich gestreift war, aber alles war in bester Ordnung. Wo ich grünen Schimmel an den Wänden gesehen hatte, erstrahlten Tapeten, Täfelungen und Anstriche in freundlichen Farben. Blumen waren in Vasen arrangiert. Morsches Holz und verrotteter Stoff hatten sich wieder zusammengefügt zu Ottomanen und Sesseln. Sonnenlicht fiel durch hohe Fenster, die so schmutzig gewesen waren, dass ich gedacht hätte, sie wären geschwärzt.
Seite 169

Ich duschte und dachte an Emma. ich putzte mir die Zähne und dachte an Emma, anschließend wusch ich mir das Gesicht und dachte an Emma. Als ich wieder in meinem Zimmer war, holte ich den Apfel an der Tasche, den sie mir gegeben hatte, und legte ihn auf meinen Nachtschrank. Und dann, als müsse ich mich vergewissern, dass es sie wirklich gab, holte ich das Handy raus und sah mir die Fotos an, die ich am Nachmittag von ihr geschossen hatte. 
Seite 240

meine Meinung:

Aufgrund der anstehenden Verfilmung habe ich dieses Buch von meinem S.U.B. befreit und muss sagen es tummelte sich ein wahrer Schatz in den tiefen der ungelesenen Bücher!

Ransom Riggs hat bisher nur die "Tales of Pecular" Trilogie geschrieben was ich aus seiner Internetseite herauslesen konnte. Derzeit arbeitet er als Drehbuchautor, produziert Werbefilme und arbeitet auch als Journalist und Fotograf. 
Ich für meinen Teil kann nur hoffen, dass ihm der Schreibstoff und seine Ideen niemals ausgehen wird da er hier ein grandioses Buch geschrieben hat, welches mich völlig überwältigte.

Mit der Insel der besonderen Kinder hatte ich hier ein gewaltiges Kopfkino vor mir. Die Geschichte war so intensiv und wunderschön das ich es kaum erwarten kann, den zweiten und den dritten Teil zu lesen. 
Hinzu kommen die Bilder, die das Buch begleiten und dem Kopfkino weiterhin Futter geben - all das und diese fullminale Geschichte haben mich mehr als nur unterhalten können!

Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen - zu geflahst bin ich.

Einerseits hat man hier eine Geschichte die sich im fantastischem Kinder und Jugendbereich aufhält und einen Leser sehr gut seine Geschichte rüberbringen kann.
Andererseits aber eine Dramatik des Krieges und was genau am 03.09.1940 auf dieser Insel im reellen Leben geschah, das man wirklich nicht von einer Geschichte ausgehen kann. 

Für mich war diese Geschichte reell - reeller geht es nicht!

Der Schreibstil ist wunderbar ausgeprägt und hat eine gewisse Tiefe die mir jeden Blume, jedes Möbelstück und jedes Kind auf dieser Insel so nahe gebracht hat, das ich euch ohne Probleme einen Stadt u Lageplan Zeichen könnte - wenn ich den zeichnen könnte :)

Die Gefühle der Dramatik, Entsetzen, Lieben und Schmerzen haben mir wirklich das Herz zerrissen so war ich in diesem Buch gefangen und habe mit gelitten und mit geliebt.

Ich werde nicht lange zögern und mit Mister Portman, Emma und den anderen Kindern auf die Reise gehen. Auf eine Suche der anderen besonderen Kinder- in die "Stadt der besonderen Kinder".

Eine Reise, die mich ins ungewisse führen wird aber mich sicherlich auch wieder gut unterhalten kann und begeistern kann. Davon bin ich überzeugt ...