Rezension

Fantastisches Jugendbuch

Firelight 01. Brennender Kuss - Sophie Jordan

Firelight 01. Brennender Kuss
von Sophie Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Die sechzehnjährige Jacinda lebt mit ihrer Zwillingsschwester Tamra und ihrer Mutter in einem abgelegenen Ort in den Bergen. Die Siedlung liegt im Nebel versteckt, denn die Bewohner hüten ein uraltes Geheimnis. Sie sind Draki und stammen von den Drachen ab. Da sie jedoch Menschengestalt annehmen können, ist es ihnen möglich unerkannt in der Welt der Menschen zu leben. Um das Geheimnis zu wahren ist es wichtig, dass sich die Draki an die Regeln ihres Volks halten. Das oberste Gebot lautet, nur bei Dunkelheit zu fliegen. Darüber setzen sich Jacinda und ihre Freundin leichtsinnig hinweg. Dadurch geraten sie ins Visier eiskalter Jäger, die es auf die seltenen Wesen abgesehen haben. Eine mörderische Treibjagd beginnt. Jacinda wird dabei verletzt und kann nicht mehr fliegen. Deshalb versteckt sie sich. Ein Jäger entdeckt sie in ihrem Unterschlupf, doch zu Jacindas großer Überraschung verrät er sie nicht, sondern tut so, als ob er sie nicht gesehen hätte. Das Draki-Rudel ist erleichtert, dass Jacinda dieses Abenteuer relativ unverletzt überstanden hat. Denn Jacinda hat eine ganz besondere Stellung, da sie der einzige feuerspeiende Draki ist. Dennoch muss sie mit einer harten Strafe rechnen. Noch vor der Verkündung der Strafe verlässt Jacindas Mutter fluchtartig mit ihren beiden Töchtern das Rudel. Die Familie versucht sich in der Menschenwelt ein neues Leben aufzubauen. An ihrem ersten Tag in der Highschool trifft Jacinda auf den attraktiven Will. Sie erkennt in ihm sofort den Jäger, der sie nicht verraten hat. Obwohl sie weiß, dass sie sich von ihm fernhalten sollte, fühlt sie sich magisch von ihm angezogen.....

Meine Meinung

Die Geschichte wird im Präsens erzählt. Das ist für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber bereits nach wenigen Seiten fesselt mich die Handlung so, dass ich die gewählte Zeitform kaum noch wahrnehme. Das liegt sicher auch an der verwendeten Erzählperspektive. Denn das Geschehen wird in der Ich-Perspektive, aus Jacindas Sicht, geschildert. Man schlüpft in die Haut der Sechzehnjährigen und kann so in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen. Ohne große Eingewöhnungszeit befindet man sich gleich mitten im Geschehen und kann Jacindas Angst bei der Verfolgung durch die Jäger nachempfinden. Durch den detaillierten, aber keinesfalls ausufernden, Schreibstil der Autorin kann man sich sowohl die Handlungsorte, als auch die Protagonisten lebhaft vorstellen. Ohne es zu merken, wird man Teil der fantastischen Geschichte und kann sich nur schwer von ihr lösen.

Obwohl ich kein Anhänger von hochromantischen Liebesgeschichten bin, konnte ich mich der unwiderstehlichen Anziehungskraft, die Jacinda und Will aufeinander ausüben, nicht entziehen. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Gefühle der beiden glaubhaft zu vermitteln. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass es sich um eine Teenagerromanze handelt, bei der leider auch einige gängige Klischees erfüllt werden. Nicht immer kann man die Handlungen der beiden Hauptprotagonisten nachvollziehen, doch in dem Alter ist das, meiner Meinung nach, völlig normal und deshalb kann ich gut darüber hinweglesen und die Geschichte einfach nur genießen.

Es handelt sich auch nicht um eine reine Liebesgeschichte, denn auch Action und Spannung kommen nicht zu kurz. Aufgrund ihrer Draki-Herkunft kommt es zu einigen spannenden Szenen, bei denen man intensiv mitfiebern kann. Man kann außerdem den Zwiespalt nachempfinden, in dem sich Jacinda durch ihre Andersartigkeit befindet. Familiäre Probleme und typische Highschool-Dramen runden das Leseerlebnis ab. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und beim Zusammenklappen des Buchs stellt sich leider ein leicht unzufriedenes Gefühl ein, da die Geschichte an einer entscheidenden Szene endet und man gerne sofort erfahren möchte, wie es weitergeht. Doch leider ist nun erstmal das Warten auf die Fortsetzung angesagt.

Obwohl ich das empfohlene Lesealter bereits unwesentlich überschritten habe, konnte mich die fantastische Geschichte in ihren Bann ziehen. Normalerweise sind mir romantische Liebesgeschichten ein Graus, doch bei dieser hier mache ich gerne eine Ausnahme und freue mich deshalb bereits jetzt auf den Folgeband. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf möglichen Bewertungssternen. Den einen ziehe ich ab, da die Geschichte einige gängige Klischees bedient, dadurch manchmal sehr vorhersehbar wirkt, und das relativ abrupte Ende einfach nicht zufriedenstellend ist.