Rezension

Fantasy-Abenteuer

Der Feuerstein - Rae Carson

Der Feuerstein
von Rae Carson

Bewertet mit 3 Sternen

Um in dem drohenden Krieg einen Verbündeten zu haben, wurde Elisa, Prinzessin von Orovalle, an ihrem 16. Geburtstag mit dem König des Nachbarlandes, Alejandro de Vega, verheiratet. Sie ist eine Auserwählte, Trägerin des legendären Feuersteins, und dazu bestimmt, mit seiner Magie ihr Land zu verteidigen. Aber Elisa ist alles andere als mutig und weiß die Kraft des Steines auch nicht zu nutzen. Doch dann wird sie eines Tages entführt und verbündet sich, nach einer beschwerlichen und gefahrvollen Durchquerung der Wüste, mit ihren Entführern. Sie erfährt, dass sich die Armee des Feindes bereits auf dem Marsch befindet und ihre neue Heimat bedroht. Elisa gerät zwischen die Lager und befindet sich plötzlich in der Hand des Feindes. Jetzt kann nur noch die Magie ihres Steines helfen …

Die US-amerikanische Autorin Rae Carson wurde 1973 in Kalifornien geboren. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie ein Studium der Sozialwissenschaften und war danach in verschiedenen Branchen tätig, bevor sie den Beruf als Schriftstellerin ergriff. Ihr Debütroman „The Girl of Fire and Thorns“ erschien 2011 im Original und 2012 erstmals unter dem Titel „Der Feuerstein“ in deutscher Sprache. Für ihren Ehemann C.C. Finlay verließ sie Kalifornien und lebt heute mit ihm und zwei Stiefsöhnen in Columbus/Ohio.

Die Geschichte beginnt recht verhalten, ein bisschen umständlich und langatmig, nimmt dann aber Fahrt auf und wird zunehmend spannender. Die Gefahren, die bei der Wüstendurchquerung und bei feindlichen Angriffen drohen, sind nachvollziehbar und glaubhaft. Allerdings fehlt mir ein Motiv, weshalb es Krieg geben soll, und Aufschluss darüber, wer letztendlich mit wem verbündet ist. Verwirrend finde ich auch die Sache mit dem Feuerstein, der ja einmalig sein sollte, und von dem plötzlich mehrere auftauchen. Gut integriert und passend gelöst ist hingegen die Liebesgeschichte, die in einem Buch dieses Genres natürlich nicht fehlen darf.

Das Geschehen wird aus der Sicht von Elisa in Ich-Form erzählt, was sich zunächst etwas befremdlich liest. Der Leser sollte sich wohl dadurch besser in ihre Emotionen einfühlen, was meiner Meinung nach jedoch nicht wirklich gelungen ist. Ihre überwiegend negativen Gedanken sind nervig und langweilen, und ihre spätere Sinnesänderung geschieht zu plötzlich um sie wirklich zu verstehen. Die anderen Figuren sind eher klischeehaft dargestellt und verschwinden teilweise wieder ohne ersichtlichen Grund.

Wie man leider erst beim Lesen feststellen kann, handelt es sich hier um ein Jugendbuch (im Buch selbst ist kein Vermerk zu finden), für das ich nicht die richtige Zielgruppe bin.  

Fazit: Wenn man von einigen Schwächen absieht, ist es ein nettes Buch für junge Leute.