Rezension

Fantasy braucht Regeln

Das Haus der tausend Welten - T. S. Orgel

Das Haus der tausend Welten
von T. S. Orgel

Da geht dem Autorenduo die Fantasie auf Kosten der Logik durch.

Mein Problem auch bei diesem Buch ist der Schreibstil des Duos. Er vermag mich einfach nicht zu packen. Bei rund 600 Seiten wird das dann natürlich zu einer Geduldsprobe. Dabei kann man den beiden keinesfalls eine wahrlich blühende Fantasie absprechen, denn sie kommen auf die abstrusesten Ideen. Allerdings funktioniert sowas für mich nur, wenn die Fantasywelt, die da erschaffen wird, in sich konsistent ist, das heißt, gewissen Regeln folgt. Ein Fehlen solcher Regeln gibt Autoren zwar den ultimativen Freifahrtsschein, bedeutet aber auch Unlogik und Verwirrung.

Ein zweites Merkmal guter Fantasy ist für mich die Ausführlichkeit von Beschreibungen. Die fremdartigen Ideen und Bilder müssen, damit sie funktionieren, in meinem Kopf entstehen können. Hierzu reicht es nicht, neuen Wesen lediglich ein paar Attribute zuzuordnen. Ein kleines Beispiel: Hier wird ein neues Reit- und Lasttier eingeführt, das Oantan. Allerdings wird dieses Tier nur damit beschrieben, dass es stinkt, zottelig und ein Huftier ist. Alles andere bleibt dem Leser überlassen, der nun bitteschön ein klares Bild von diesem Wesen entwickeln soll. Passiert das häufiger, kommt man nicht mehr hinterher mit „Bilder entwickeln“, die erschaffene Welt bleibt merkwürdig unvollständig und blass.

Über das Ende möchte ich mich gar nicht groß auslassen. Aber es ist schon mehr als fragwürdig, wenn über hunderte von Seiten ein Weg vorgezeichnet wird, der letztendlich zu keinem echten Ziel führt.

Fazit: Das war nicht gut. Allein die Vorstellungskraft der Autoren bringt mich dazu, wenigstens 2/5 Sterne zu vergeben. Aber eine Leseempfehlung ist das nicht und für mich auch ganz sicher das letzte Buch der beiden.