Rezension

Fantasy für Anfänger

Die sieben Königreiche 01: Die Beschenkte - Kristin Cashore

Die sieben Königreiche - Die Beschenkte
von Kristin Cashore

Bewertet mit 3 Sternen

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Immerhin begeistert es die Massen. Es war ganz nett, aber längst nicht so grandios, wie man vermuten konnte.

Hübsche Idee: Im Land der sieben Königreiche gibt es Menschen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, die Beschenkten. Eine davon ist Lady Katsa, die unglaubliches Kampftalent hat und nahezu unbesiegbar ist.
Man lernt sie sehr gut kennen. Das ist eine Stärke dieses Buches. Die Figuren sind liebevoll und nachvollziehbar gezeichnet.

Katsa wird zunächst als eine Art Kampfhund von ihrem Onkel, dem König eines der sieben Länder, eingesetzt und wehrt sich dagegen.
Sie gründet den Rat, eine Gemeinschaft, die gegen Ungerechtigkeiten im Land arbeitet. Sehr nobel. Und da habe ich zum ersten Mal die Stirn gerunzelt. Das ist schon ein sehr simples Strickmuster: Die wilde Kämpferin, unterdrückt aber nicht gezähmt, bricht heimlich auf, um edle Taten zu vollbringen.

Sie rettet den Großvater eines Prinzen aus dem Kerker. Darum dreht sich die komplette erste Hälfte des Buches. Wer hat den Großvater warum gefangen? Ja, natürlich taucht der Prinz auf und sie verlieben sich sehr schön. Aber davon abgesehen passiert sehr lange sehr wenig.
Dann reisen sie lange und ausführlich, bis es im letzten Drittel des Buches doch noch ein klein wenig spannend wird.

Natürlich gehöre ich nicht zur anvisierten Zielgruppe. Aber ich denke schon, dass man Jugendlichen ein wenig mehr Finesse zutrauen kann, immerhin werden sie mit den Tributen von Panem und Harry Potter fertig. Hier ist alles simpel und überschaubar. Zwei bewundernswerte Helden (mehr nicht!), sehr gemäßigte Magie, ein lösbarer Konflikt, große Liebe und viele Kampfübungen.
Da hätte man schon sehr viel mehr draus machen können.

Immerhin, es ist hübsch erzählt. Nette Unterhaltung, vielleicht Fantasy für Anfänger.