Rezension

Fantasy mit der richtigen Mischung an Unterhaltung und Spannung

Der letzte Elf
von Silvana De Mari

Wenn ich doch nur geahnt hätte, das sich hinter dieser doch sehr zurückhaltenden Kurzbeschreibung, ein literarischer Schatz verbirgt, dann hätte ich schon viel eher zum Buch gegriffen. Um so glücklicher bin ich aber, die Geschichte des kleinen Yorsch gelesen zu haben. Da ich noch nichts von der Autorin gelesen hatte, ging ich sehr neutral an die Geschichte heran. Dies änderte sich aber schnell, da ich schon nach ein paar Seiten weder aufhören konnte zu lesen, noch meine Lacher unterdrücken konnte. 

 

Doch fangen wir ganz vorne an, denn schon hier zeigte sich das dieses Buch nicht nur das Zuhause von wundervoller Fantasy war, sondern auch von einem Humor, der mir stellenweise die Tränen in die Augen trieb. Der Grund war ein kleiner Elf, welcher nicht einfach nur Yorsch hieß, sondern eigentlich den herrlich sperrigen Name Yorschkrunsquarkjolnerstrink trug. Dieser war nicht nur eine Herausforderung für jede Zunge, sondern hatte in der Welt der Elfen sogar eine Bedeutung für sein Leben. Während ich allerdings noch immer schmunzelte, ging die Geschichte weiter und erzählte die traurige Geschichte, warum die Elfen von den Menschen gehasst wurden. So nahm die Geschichte schließlich ihren Lauf und begeisterte mich mit ihren vielen tollen Momenten. 

 

Der kleine Elf musste die Welt allein mit dem Wissen seiner Oma bestreiten, welche gerade für Menschen kein gutes Wort übrig hatte. Kein Wunder, das es dadurch immer wieder zu witzigen Situationen kam, in denen Yorsch vergeblich versuchte die richtige Anrede für einen Menschen zu finden. Das ist aber auch schwer. Besonders, wenn man Mann und Frau oder auch Bauer und Richter nicht so ganz unterscheiden kann. Um so lustiger waren schließlich auch die Reaktionen der menschlichen Charaktere im Buch, welcher von Verwirrung, über anhaltenden Gelache bis hin zu puren Wut alles zeigten. Dies war aber auch kein Wunder, da ihre Welt ein trostloser Ort geworden war, in welcher nur sehr selten die Sonne schien.

 

Ich hoffe ich erzähle nicht zu viel, aber dieses Buch eignet sich gerade zu perfekt um Charaktere oder Orte zu diskutieren, zu lachen oder zu schimpfen. Das lag besonders daran, das die Welt nicht oberflächlich, sondern mit sehr viel Tiefe kreiert wurde. Gerade der Einbau von Gesellschaftsschichten und ihrer näheren Bedeutung zeigte auf, wie trostlos eine Stadt sein kann, wenn die falsche Person die Zügel in der Hand hat. Im Laufe des Buches erhascht man immer wieder solche Charaktere und darf sie dann auch so richtig hassen. Mit den liebenswerten Figuren war es genau andersherum, da man ihnen nur das Beste wünschte. 

 

Da das Buch eine hervorragende Übersetzung bekam, fühlte sich jede Person auch genauso an wie sie sich gab. Dadurch wirkte der Schreibstil nicht nur sehr lebendig, sondern sorgte dafür dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Da ich nie auch nur erahnen konnte, was als Nächstes passieren würde, packte mich sofort die Neugier, wenn ich auch nur den Versuch startete jetzt einmal eine Pause einzulegen. Doch genau diese Eigenschaft machte dieses Buch so toll für mich. Es bot eine überraschende Handlung an die Nächste, die unterhielt, aber auch ihre ernsten Momente haben konnte. Allerdings fühlte es sich zurückblickend so an, als gebe es 3 große Kapitel. In jedem dieser Teile wurde ein Teil des Weges von Yorsch beschrieben, weswegen jeder ein eigenes Setting bot. Auch die Charaktere wechselten dabei oder es kamen neue dazu, die dann bis zum Ende blieben. Ein Highlight wurde übrigens auch der prophezeite Drache, welcher selbst Drachenliebhaber völlig neue Einsichten bieten dürfte. 

 

Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin, von denen 2 bereits in meinem Regal stehen. 

 

 

Dieses spannende Jugendbuch schaffte es, mit seiner humorvollen, aber auch tiefgründigen Geschichte mein Herz zu erobern. Sowohl die Handlung, als auch die Charaktere hatten einen einzigartigen Touch, welche das Buch, für mich, zu etwas unverwechselbaren machten. Auf jeden Fall ein Lesehighlight.